eingehen. Sofern aber das Dasein seinem Wesen nach zu Seiendem, das es nicht ist und das es selbst ist, sich verhält, kommt es als solches Dasein je schon aus dem offenbaren Nichts her.
Da-sein heißta: Hineingehaltenheit in das Nichts.
Sich hineinhaltendb in das Nichts ist das Dasein je schon über das Seiende im Ganzen hinaus. Dieses Hinaussein über das Seiende nennen wir die Transzendenz. Würde das Dasein im Grunde seines Wesens nicht transzendieren, d.h. jetzt, würde es sich nicht im vorhinein in das Nichts hineinhalten, dann könnte es sich nie zu Seiendem verhaltenc, also auch nicht zu sich selbst.
Ohne ursprüngliche Offenbarkeit des Nichts kein Selbstsem und keine Freiheitd.
Damit ist die Antwort auf die Frage nach dem Nichts gewonnen. Das Nichts ist weder ein Gegenstand noch überhaupt ein Seiendes. Das Nichts kommt weder für sich vor noch neben dem Seienden, dem es sich gleichsam anhängt. Das Nichts ist die Ermöglichung der Offenbarkeit des Seienden als eines solchen füre das menschliche Dasein. Das Nichts gibt nicht erst den Gegenbegriff zum Seienden her, sondern gehört ursprünglich zum Wesenf selbst» Im Sein des Seienden geschieht das Nichten des Nichts.
Allein jetzt muß endlich ein allzu lange zurückgehaltenes Bedenken zu Wort kommen. Wenn das Dasein nur im Sichhineinhalten in das Nichts zu Seiendem sich verhalten, also existieren kann und wenn das Nichts ursprünglich nur in der Angst offenbar wird, müssen wir dann nicht ständig in dieser Angst schweben, um überhaupt existieren zu können? Haben wir aber nicht selbst zugestanden, diese ursprüngliche Angst sei selten? Vor
a 1. Auflage 1929:1.) u. a. nicht nur, 2.) daraus nicht folgern: also ist alles Nichts, sondern umgekehrt; Übernehmen und Vernehmung des Seienden, Sein und Endlichkeit.
b 5. Auflage 1949 : wer hält ursprünglich?
c 5. Auflage 1949: d. h. Nichts und Sein das Selbe.
d 5. Auflage 1949: Freiheit und Wahrheit im Vortrag »Vom Wesen der Wahrheit«.
e 5. Auflage 1949: nicht >durch<.
f 5. Auflage 1949: Wesen: verbal; Wesen des Seins.