Einführung in die phänomenologische Forschung

INHALT

VORBETRACHTUNG


1

Die Aufgabe der Vorlesung und, die Leidenschaft des echten und rechten Fragens


ERSTER TEIL

ΦΑΙΝΟΜΕΝΟΝ UND ΛΟΓΟΣ BEI ARISTOTELES
UND
HUSSERLS SELBSTAUSLEGUNG DER PHÄNOMENOLOGIE


Erstes Kapitel

Aufklärung des Ausdrucks »Phänomenologie« im Rückgang auf Aristoteles


6

§ 1. Klärung des φαινόμενον aus der Aristotelischen Analyse des Vernehmens der Welt in der Weise des Sehens

6

a) Φαινόμενον als ausgezeichnete Weise der Anwesenheit von Seiendem: Dasein im Tag

10

b) Φαινόμενον als jedes an ihm selbst Sichzeigende in der Helle oder Dunkelheit

13

§ 2. Die Aristotelische Bestimmung des λόγος

13

a) Die Rede (λόγος) als Stimme, die etwas bedeutet (φωνὴ σημαντική); ὄνομα und ῥῆμα

19

b) Die aufzeigende Rede (λόγος ἀποφαντικός), die die daseiende Welt aufdeckt (ἀληθεύειν) oder verdeckt (ψεύδεσθαι) im Zu-sprechen (κατάφασις) und Wegsprechen (ἀπόφασις); der ὁρισμός

25

c) Die Möglichkeit der Täuschung, der λόγος άποφαντικός und die αἴσθησις

31

d) Die drei Hinsichten auf das ψεῦδος. Das faktische Dasein des Sprechens als eigentliche Quelle der Täuschung. Umständigkeit und Entgänglichkeit der Welt

38

e) Das Sprechen und die Welt in ihren Täuschungsmöglichkeiten. Der Bedeutungsumschlag des φαινόμενον zu Schein

40

f) Σύνθεσις und διαίρεσις als Bereich für die Möglichkeiten des Wahren und Falschen


Zweites Kapitel

Die heutige Phänomenologie in der Selbstauslegung Husserls


42

§ 3. Vergegenwärtigung der in der Aristoteles-Interpretation gewonnenen Tatbestände. Vorgriff auf die Vorherrschaft der Sorge um die Idee einer Gewißheit und Evidenz vor der Freigabe der Begegnismöglichkeit fundamentaler Tatbestände

47

§ 4. Bewußtsein als Thema der heutigen Phänomenologie

48

a) Die griechische Philosophie ohne Begriff des Bewußtseins

49

b) Durchbruch der Phänomenologie in Husserls »Logischen Un-tersuchungen« und deren Grundtendenz

50

c) Die Richtung der griechischen Philosophie und die Frage nach deren Umschlag

52

§ 5. Das Thema »Bewußtsein« in den »Logischen Untersuchungen«

52

a) Die »Logischen Untersuchungen« zwischen traditioneller Orientierung und ursprünglichem Fragen

53

b) Ideale Bedeutung und Bedeutungsakte; Leermeinen und Bedeutungserfüllung; Bewußtsein als Region der Erlebnisse; intentionale Erlebnisse als Akte; Bewußtsein als innere Wahrnehmung

57

§ 6. Die Sorge um die erkannte Erkenntnis, in der das Bewußtsein steht

57

a) Die Sorge und ihre Möglichkeiten des Erschließens, Behaltens und Ausbildens des von ihr Besorgten; ihr Sichverschreiben dem und Sich verlieren in das Besorgte

58

b) Die Sorge um die erkannte Erkenntnis

61

§ 7. Husserls Auseinandersetzung mit der zeitgenössischen Philosophie in der Abhandlung »Philosophie als strenge Wissenschaft« und die darin lebendige Sorge um erkannte Erkenntnis. Das allgemeine Absehen dieser Abhandlung

64

§ 8. Husserls Kritik am Naturalismus

64

a) Naturalisierung des Bewußtseins

66

b) Naturalisierung der Ideen

67

c) Das Sein der Natur als Horizont für die Experimentalpsychologie

69

d) Das eigentümliche Sein des Bewußtseins als der wahre Gegenstand der Philosophie und die Methode der Wesenserschauung zur Gewinnung allgemeinverbindlicher Sätze

71

§ 9. Klärung der Probleme als Reinigung und Radikalisierung ihrer Tendenz. Die Sorge um Sicherung und Begründung einer absoluten Wissenschaftlichkeit

73

§ 10. Klärung der Probleme

73

a) Die Frage und ihre Strukturen

77

b) Das Problem und die Momente seines Seins: Klärung des Problems als Sichmitentscheiden für das Befragte, Gefragte, Fragehinsicht und Antworttendenz

79

c) Husserls Klärung der Problemtendenz des Naturalismus durch transzendentale und eidetische Reinigung des Bewußtseins. Absolute Gültigkeit und Evidenz

81

§ 11. Anordnung der Fragestellung und Leitfaden für die Explikation der Struktur aller Erlebniszusammenhänge

81

a) Orientierung an Zusammenhängen von Disziplinen; Philosophie als Norm- und Wertwissenschaft

82

b) Das theoretische Erkennen als Leitfaden

83

§ 12. Charakteristische Momente der Sorge um erkannte Erkenntnis in Husserls Kritik am Naturalismus: Rückschein, Verfallen, Vorwegbauen, Verfangnis, Versäumnis

88

§ 13. Husserls Kritik am Historizismus

88

a) Der andere Boden dieser Kritik

89

b) Das menschliche Dasein als das in der defizienten Sorge um die absolute Normgesetzlichkeit Versäumte

91

§ 14. Kritik des Historizismus auf dem Wege der Problemklärung

91

a) Husserls Kritik an Dilthey

92

b) Das geschichtliche Dasein als das Versäumte

94

c) Ursprung und Rechtmäßigkeit des Gegensatzes von Tatsäch-lichkeit und Gültigkeit

95

d) Vorwurf des Skeptizismus und die darin sich zeigende Sorge um erkannte Erkenntnis als Angst vor dem Dasein

97

e) Die in dieser Sorge lebendigen Vormeinungen über das Dasein

100

§ 15. Schärfere Präzisierung der Sorge um erkannte Erkenntnis

101

a) Die Sorge um gerechtfertigte Erkenntnis, um evidente Allverbindlichkeit

102

b) »Zu den Sachen selbst«: Die Sorge um die durch Allverbind-lichkeit vorgezeichneten Sachen

102

c) Die Sorge um die Strenge der Wissenschaft als abgeleiteter Ernst; die mathematische Idee von Strenge in ihrer unkritischen Ansetzung als absolute Norm

104

§ 16. Das Erschließen des thematischen Feldes »Bewußtsein« durch die Sorge um erkannte Erkenntnis. Rückgang auf die geschichtliche Konkretion der Sorge

104

a) Umsicht und Absicht der Sorge

106

b) Descartes' Forschung als faktisch-geschichtliche Konkretion der Sorge in ihrem Erschließen des thematischen Feldes »Bewußtsein«


ZWEITER TEIL

RÜCKGANG ZU DESCARTES
UND
DER IHN BESTIMMENDEN SCHOLASTISCHEN ONTOLOGIE

Erstes Kapitel

Verständigung über den Rückgang zu Descartes auf dem Weg einer Rückerinnerung an das bisher Durchgeführte


109

§ 17. Die hermeneutische Situation der bisherigen und der bevorstehenden Untersuchungen

112

§ 18. Freiwerden von der Disziplin und den überlieferten Möglichkeiten als Freiwerden für das Dasein. Ontologische Untersuchung des Daseins als Destruktion

114

§ 19. Rückgang auf das eigentliche Sein der Sorge um erkannte Erkenntnis in ihrer ursprünglichen Vergangenheit als Rückgang auf Descartes

117

§ 20. Destruktion als Weg der Interpretation des Daseins. Drei Aufgaben für die Explikation des Erschließendseins der Sorge um erkannte Erkenntnis. Die Frage nach dem Sinn der Wahrheit der Erkenntnis bei Descartes


Zweites Kapitel

Descartes. Das Wie und das Was des Erschließendseins der Sorge um erkannte Erkenntnis


123

§ 21. Bestimmtheiten der »Wahrheit«

126

§ 22. Drei Möglichkeiten der Sorge um erkannte Erkenntnis: Neugier, Sicherheit, Verbindlichkeit


Drittes Kapitel

Descartes' Bestimmung des falsum und verum


130

§ 23. Vorblick auf den Fragezusammenhang

132

§ 24. Das cogito sum, die clara et distincta perceptio und die Aufgabe einer seinsmäßigen Sicherung des Wahrheitskriteriums

136

§ 25. Descartes' Klassifizierung der Mannigfaltigkeit der cogitationes. Das judicium als Ort für das verum und falsum

140

§ 26. Die Unterscheidung zwischen der idea als repraesentans aliquid und ihrem repraesentatum; realitas objectiva und realitas formalis sive actualis

147

§ 27. Die Frage nach dem Sein des falsum und error

147

a) Die Konstitution des error: intellectus und voluntas als libertas; die beiden Freiheitsbegriffe Descartes'

151

b) Der concursus von intellectus und voluntas als Sein des error. Theologische Probleme als Grundlage der beiden Freiheitsbegriffe

157

§ 28. Der Seinssinn des error: error als res und als privatio, als ein Abbruchtun dem eigentlichen Sein des geschöpflichen Menschen (creatum esse). Perceptum esse und creatum esse als Grundbestimmungen des esse der res cogitans


Viertes Kapitel

Rückgang auf die scholastische Ontologie. Das verum esse bei Thomas v. Aquin


162

§ 29. Der Zusammenhang des verum und des ens: das Wahrsein als ein Seinsmodus (De veritate, qu. I, art. 1)

170

§ 30. Das eigentliche Sein des verum als convenientia im intellectus (De veritate, qu. I, art. 1, 2, 3)

176

§ 31. In welchem Sinne das verum im intellectus ist (De veritate, qu. I, art. 9)

181

§ 32. Die Gründung des eigentlichen Seins des verum in der ursprünglichen Wahrheit Gottes (De veritate, qu. I, art. 4 u. 8)

187

§ 33. Die Bestimmbarkeiten des Seins Gottes in der Blickrichtung der Aristotelischen Ontologie (Summa theologica I, qu. II u. III)


Fünftes Kapitel

Die Sorge der Erkenntnis bei Descartes


195

§ 34. Descartes' Bestimmung des Seins des Erkennens als Urteilen im Horizont von Sein als creatum esse

200

§ 35. Regelnahme des Urteilens: clara et distincta perceptio als allgemeine Regel des Erkennens

206

§ 36. Ursprung der Klarheit und Deutlichkeit. Descartes' Idee von Wissenschaft und die Regeln zur Leitung des Geistes

221

§ 37. Die Sorge des Erkennens als Sorge der Gewißheit, als Sich vergreifen

224

§ 38. Die Sorge der Beruhigung. Descartes' Deutung des verum als certum unter Beibehaltung der scholastischen Ontologie


Sechstes Kapitel

Der Seinscharakter der res cogitans, des Bewußtseins


229

§ 39. Das certum aliquid als das Gesuchte der Sorge des Erkennens

231

§ 40. Das sorgende Suchen als dubitare, remotio und suppositio falsi

232

§ 41. Der Weg der sorgenden dubitatio in der I. Meditation unter der Wirksamkeit der regula generalis: das Sein des Suchendseins (ego sum) als das erste Gefundene

240

§ 42. Das sorgende Suchen nach dem Wascharakter des ego sum unter Führung der regula generalis in der II. Meditation: das ego cogito

242

§ 43. Der gültige Satz im Charakter der Allverbindlichkeit als das Ge-fundene der Sorge der Gewißheit


DRITTER TEIL

NACHWEIS DES VERSÄUMNISSES DER SEINSFRAGE ALS AUFWEIS DES DASEINS


Erstes Kapitel

Die Verstellung der Frage nach dem spezifischen Sein der res cogitans durch die Sorge der Gewißheit


247

§ 44. Descartes' Verkehrung des Sich-mit-habens in einen formal-ontologischen Satz

252

§ 45. Zusammenfassende Kennzeichnung der von Descartes gefundenen res cogitans: Verstellen der Zugangsmöglichkeit zum genuinen Sein der res cogitans


Zweites Kapitel

Descartes' Fragestellung nach dem Gewiß sein der res cogitans und die Unbestimmung des Seinscharakters des Bewußtseins als des thematischen Feldes der Phänomenologie Husserls


254

§ 46. Descartes und Husserl: fundamentale Unterschiede

258

a) Descartes' Zweifelsweg (remotio) und Husserls Reduktion

260

b) Descartes' cogito und Husserls Bewußtsein

262

c) Descartes' absolutum der res cogitans und Husserls Absolut-heit des reinen Bewußtseins

264

d) Descartes' res cogitans als ens creatum und Husserls reines Bewußtsein als ens regionale

265

e) Letztmotivierender Zusammenhang der Forschung Descartes' und die letztentscheidenden Tendenzen der Phänomenologie Husserls

266

§ 47. Husserl und Descartes: Zusammenhang und einheitliche Grund-tendenz in der Sorge der Gewißheit

267

a) Undiskutierte Übernahme des cogito sum

267

b) Ausdrückliche Inanspruchnahme der certitudo für die abso-lute Seinsregion

268

c) Übernahme des cogito sum als certum für die Ansetzung der absoluten Selbstevidenz des Bewußtseins als Entwurzelung

268

d) Sorge der Gewißheit als Sorge der Wissenschaftsausbildung


Drittes Kapitel

Husserls ursprünglicheres Versäumnis der Seinsfrage gegenüber dem thematischen Feld der Phänomenologie und die Aufgabe, das Dasein in seinem Sein zu sehen und zu explizieren


270

§ 48. Husserls Verunstaltung der phänomenologischen Befunde durch die von Descartes abkünftige Sorge der Gewißheit

271

a) Intentionalität als spezifisches theoretisches Sich verhalten

272

b) Evidenz als Erfassungs- und Bestimmungsevidenz des theoretischen Erkennens

273

c) Eidetische Reduktion des reinen Bewußtseins unter der Leitung von bewußtseinsfremden ontologischen Bestimmungen

275

§ 49. Erforschung der Ursprungsgeschichte der Kategorien als Voraussetzung für ein Sehen und Bestimmen des Daseins

277

§ 50. Wiederholung der durchlaufenen Charaktere der Sorge des Erkennens und Aufweis des Daseins selbst nach einigen fundamentalen Bestimmungen

280

a) Drei Gruppen von Charakteren der Sorge um erkannte Erkenntnis und deren einheitliche Bestimmung

281

α) Sichaufsteigern, Sichvergreifen, Beruhigung und Maskierung als Seinsferne

282

β) Verstellen, Zeitigung der Unbedürftigkeit und Verfallen als Ausbleiben der Zeitlichkeit des Daseins

283

γ) Verbauen und Verlegen als Einebnung des Seins

284

b) Flucht des Daseins vor ihm selbst und der Entdecktheit seines In-einer-Welt-seins, Verschüttung seiner Begegnismöglichkeit, Verdrehung als Grundbewegtheit des Daseins

288

c) Faktizität, Bedrohung, Unheimlichkeit, Alltäglichkeit


ANHANG

Ergänzungen zur Vorlesung aus den Nachschriften von Helene Weiß und Herbert Marcuse


293

Ergänzung 1 (zu S. 6)

293

Ergänzung 2 (zu S. 9)

294

Ergänzung 3 (zu S. 29)

295

Ergänzung 4 (zu S. 30)

296

Ergänzung 5 (zu S. 40)

298

Ergänzung 6 (zu S. 48)

299

Ergänzung 7 (zu S. 55)

299

Ergänzung 8 (zu S. 71)

300

Ergänzung 9 (zu S. 89)

301

Ergänzung 10 (zu S. 95)

301

Ergänzung 11 (zu S. 95)

302

Ergänzung 12 (zu S. 102)

302

Ergänzung 13 (zu S. 103)

304

Ergänzung 14 (zu S. 107)

304

Ergänzung 15 (zu S. 109)

307

Ergänzung 16 (zu S. 128)

308

Ergänzung 17 (zu S. 135)

308

Ergänzung 18 (zu S. 145)

309

Ergänzung 19 (zu S. 147)

309

Ergänzung 20 (zu S. 151)

311

Ergänzung 21 (zu S. 157)

312

Ergänzung 22 (zu S. 166)

312

Ergänzung 23 (zu S. 201)

313

Ergänzung 24 (zu S. 211)

313

Ergänzung 25 (zu S. 246)

316

Ergänzung 26 (zu S. 256)

316

Ergänzung 27 (zu S. 269)

316

Ergänzung 28 (zu S. 271)

317

Ergänzung 29 (zu S. 273)

317

Ergänzung 30 (zu S. 290)

322

Nachwort des Herausgebers



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