INHALT
EINLEITENDE BETRACHTUNGEN
§ 1. Die Fragwürdigkeit unserer »selbstverständlichen« Vormeinungen über »Wesen« und »Wahrheit«
8§ 2. Rückgang in die Geschichte des Wahrheitsbegriffs : nicht historische Bestätigung der Vormeinungen, sondern Einkehr in die anfängliche griechische Erfahrung der ἀλήθεια (Unverborgenheit)
ERSTER TEIL
DER WINK IN DAS »WESEN« DER ἈΛΗΘΕΙΑ
Eine Auslegung des Höhlengleichnisses in Platons Politeia
Erstes Kapitel
Die vier Stadien des Wahrheitsgeschehens
A. Das erste Stadium
22Die Lage des Menschen in der unterirdischen Höhle
25§ 3. Das Unverborgene in der Höhle: den Gefangenen sich zeigende Schatten
B. Das zweite Stadium
30Eine »Befreiung« des Menschen innerhalb der Höhle
31§ 4. Im Mißlingen des Befreiungsversuchs hervortretende neue Züge der ἀλήθεια
C. Das dritte Stadium
38Die eigentliche Befreiung des Menschen zum ursprünglichen Licht
41§ 5. Der Aufstieg des Menschen aus der Höhle ans Licht der Sonne
42a) Stufen der Unverborgenheit außerhalb der Höhle
44b) Vier Fragen zu den am Geschehnis der Befreiung sichtbaren Bezügen der ἀλήθεια
47§ 6. Idee und Licht
47a) Das Sehen des Was-seins
53b) Das Wesen der Helle : Durchsichtigkeit
56c) Die Grundleistung der Idee: Durchlassen des Seins des Seienden
58§ 7. Licht und Freiheit. Freiheit als Bindung an das Lichtende
60§ 8. Freiheit und das Seiende. Der Lichtblick als Seinsentwurf (am Beispiel der Natur, der Historie, der Kunst und Dichtung)
64§ 9. Zur Frage nach dem Wesen der Wahrheit als Unverborgenheit
65a) Grade der Unverborgenheit. Die Ideen als das ursprünglich Unverborgene und als das Seiendste am Seienden
70b) Die Ideen als das Gesichtete eines vor-bildenden Erblikkens, das am Geschehen der Unverborgenheit beteiligt ist
72c) Entbergsamkeit als das Grundgeschehnis der Ex-sistenz des Menschen
D. Das vierte Stadium
79Der Rückstieg des Freien in die Höhle
80§10. Der φιλόσοφος als Befreier der Gefangenen. Seine Gewalttat seine Gefährdung und sein Tod
87§11. Die Erfüllung des Schicksals des Philosophierenden als ein Geschehen der ἀλήθεια: Auseinander-setzung und Zusammen-gehörigkeit von Offenbaren und Verbergen (Sein und Schein)
Zweites Kapitel
Die Idee des Guten und die Unverborgenheit
95§12. Die Idee des Guten als höchste Idee: Ermächtigung des Seins und der Unverborgenheit
100§13. Sehen als ὁρᾶν und νοεῖν. Sehen und Sichtbares im Joch des Lichtes
106§14. Das Gute: Ermächtigung dessen, worauf es überhaupt ankommt
112§15. Die Frage nach dem Wesen der Wahrheit als Frage nach der Wesensgeschichte des Menschen und seiner παιδεία
Drittes Kapitel
Die Frage nach dem Wesen der Unwahrheit
117§16. Das Schwinden der Grunderfahrung der ἀλήθεια. Die philosophische Verpflichtung, sie neu zu erwecken: den bleibenden Anfang unserer Existenz
117§17. Das Ausbleiben der Frage nach dem Wesen der Verborgenheit, der Un-verborgenes abgerungen werden kann. Wandlung der Frage nach dem Wesen der Wahrheit in die nach der Unwahrheit
131§18. Rechtfertigung des » Umwegs«. Vorklärung der Grundbegriffe: ψεῦδος λήθη und ἀ-λήθεια
144§19. Zusammenfassungen: Unverborgenheit und Sein; Frage nach dem Wesen der Unwahrheit
ZWEITER TEIL
EINE AUSLEGUNG VON PLATONS »THEÄTET« IN ABSICHT AUF DIE FRAGE NACH DEM WESEN DER UNWAHRHEIT
Erstes Kapitel
Vorüberlegungen
149§20. Die griechisch verstandene Frage nach dem Wesen der ἐπιστήμη: Angriff des Menschen auf die Selbstverständlichkeiten seines Selbstverständnisses
157§21. Grundgehalt des griechischen Erkenntnis-Begriffs: Verschmelzung von Sich-verstehen auf etwas und sehendem Gegenwärtig-haben von Anwesendem
Zweites Kapitel
Beginn der Erörterung der ersten Antwort des Theätet: ἐπιστήμη ist αἴσθησις. Kritische Begrenzung des Wesens der Wahrnehmung
162§22. Αἴσθησις als φαντασία. Das Sich-zeigende in seiner Anwesung
166§23. Die Sinne: nur Durchgang, nicht selbst das Vernehmende im menschlichen Wahrnehmen
171§24. Die Seele als das einende und offenhaltende Verhältnis zu Vernehmbarem
178§25. Farbe und Ton: beide zumal vernommen im διανοεῖν
Drittes Kapitel
Schrittweise Entfaltung der vollen Bezüge des Vernehmens
A. Erster Schritt
Vernehmen des Seienden als solchen
183§26. Ein befremdlicher »Mehrbestand« im Wahrgenommenen über das sinnlich Gegebene hinaus: das »Seiend« und anderes unvermerkt, doch unabweisbar Mit-vernommenes
B. Zweiter Schritt
Suche nach dem, was den Mehrbestand im Wahrgenommenen vernimmt
187§27. Die Sinnesorgane: kein Durchgang für das allem Wahrgenommenen Gemeinsame
194§ 28. Die Seele als dasjenige, was die κοινά, das allem Gemeinsame, im διανοεῖν, im Durchgang durch sich selbst als den einen Bezirk des Vernehmbaren, in den Blick nimmt
C. Dritter Schritt
Charakteristik des Seinsbezugs der Seele als Seinserstrebnis
200§ 29. Der Vorrang des Seinserstrebnisses in der Seele als dem Verhältnis zum Vernommenen
204§ 30. Haben und Streben
204a) Scheinbare Unvereinbarkeit von Streben und Wahrnehmen
205b) Das Sichverlieren im unmittelbaren Wahrnehmen
207c) Hinsichtloses und begriffloses Vernehmen
211d) Freier Besitz von Wahrheit (Wissen) nur im Strebensverhältnis zum Bestrebten. Uneigentliches und eigentliches Haben
214§ 31. Uneigentliches und eigentliches Streben. Der ἔρως als Seinserstrebnis
218§ 32. Bestimmtere Fassung des Seinserstrebnisses
219a) Wesentlichere Entfaltung der Seinsbestimmungen im Gεstimmtsein
222b) In-den-Blick-nehmen der Bezüge des Seins
223c) Auslegung der Seinsbezüge im συλλογισμός
226d) Erstes Aufleuchten des Zeit-Bezugs von Sein
228§ 33. Der »Mehrbestand«: keine Zugabe zum Empfundenen, sondern begriffliche Abhebung unterschiedlicher Seinscharaktere im Gesichtskreis des Seinserstrebnisses
D. Vierter Schritt
Mensch-sein als geschichtliches in Einsatz und Haltung (παιδεία)
233§34. Die Verwurzelung der » abstrakten« Seinscharaktere in der Einheit des leibhaften Daseins. Dessen Unterschiedenheit von der selbst-losen Natur. Über-sich-hinaus-sein in der ursprünglichen Sehnsucht
240§35. Ungenügen der ersten Antwort des Theätet. Wahrnehmung immer schon mehr als Wahrnehmung. Erweiterte Erfahrung der αἴσθησις als der Bedingung der Möglichkeit von Unverborgenheit
Viertes Kapitel
Anbahnung einer Erörterung der zweiten Antwort des Theätet: ἐπιστήμη ist ἀληθές δόξα. Mehrdeutigkeit von δόξα
246§36. Das Entspringen der zweiten Antwort aus der in den bisherigen Erörterungen (Entbergsamkeit und Seinserstrebnis) übergangenen Frage nach der Unwahrheit
251§37. Doppelsinn der δόξα (Ansicht): Anblick und Meinung
258§38. Noch zwei Gesichter der δόξα: ihr Schwanken zwischen Erscheinen- lassen (εἶδος) und Verdrehen (ψεῦδος)
Fünftes Kapitel
Die Frage nach der Möglichkeit der ψευδὴς δόξα
A. Vorbereitende Untersuchung
Unmöglichkeit des Phänomens der ψευδὴς δόξα
263§ 39. Der Gesichtskreis der vorbereitenden Untersuchung, der die Möglichkeit einer ψευδὴς δόξα von vornherein ausschließt
265a) Erste Hinsicht : Alternative von Kennen und Nicht-kennen
271b) Zweite Hinsicht: Alternative von Sein und Nicht-sein
277c) Dritte Hinsicht: die ψευδὴς δόξα als ἀλλοδοξία (Auswechslung statt Verwechslung)
284§40. Ertrag der Voruntersuchung: λόγος-Charakter der δόξα; ihre Aporie: Verdrängung des Phänomens durch die leitenden Hinsichten
B. Hauptuntersuchung
Rettung des Phänomens der ψευδὴς δόξα
285§41. Zurücknahme der in der Voruntersuchung leitenden Hinsichten zugunsten bisher geleugneter Zwischenphänomene
292§42. Neue Charakteristik der Seele durch zwei Gleichnisse
293a) Gleichnis vom Wachs. Das Eingedenk-sein
296b) Ein Beispiel : der Feldbergturm. Gegenwärtigen und Vergegenwärtigen
302c) Gleichnis vom Taubenschlag. Weisen des Behaltens
306§43. Bestätigung des Zusammenhangs von αἴσθησις und διάνοια durch die Erweiterung des Feldes der Gegenwart
309§44. Verdeutlichung des Doppelsinns von δόξα: ihre Gabelung in Gegenwärtigung und Vergegenwärtigung
314§45. Ermöglichung des Sich-versehens durch die Gabelung der δόξα
318§46. Verlagerung der Seinsverfehlung in die Unrichtigkeit der Aussage. Das Ungeschehene an der Geschichte des Wahrheitsbegriffs
ANHANG
Zusätze aus Heideggers Entwürfen (1-23)
Nachwort des Herausgebers
Vom Wesen der Wahrheit - Zu Platons Höhlengleichnis und Theätet (GA 34) [GA App]