und Hindurchleiden durch die Gegenwart. Diese ist es gerade, die im Geschehen verschwindet.
Unser Fragen der metaphysischen Grundfrage ist geschichtlich, weil es das Geschehen des menschlichen Daseins in seinen wesentlichen Bezügen, d. h. zum Seienden als solchem im Ganzen, nach ungefragten Möglichkeiten, Zu-künften eröffnet und damit zugleich in seinen gewesenen Anfang zurückbindet und es so in seiner Gegenwart verschärft und erschwert. In diesem Fragen wird unser Dasein auf seine Geschichte im Vollsinn des Wortes hin angerufen und zu ihr und zur Entscheidung in ihr hingerufen. Und das nicht nachträglich im Sinne einer moralisch-weltanschaulichen Nutzanwendung, sondern: Die Grundstellung und Haltung des Fragens ist in sich geschichtlich, steht und hält sich im Geschehen, frägt aus diesem für dieses.
§ IS. Die innere Zugehörigkeit des in sich geschichtlichen
Fragens der Seinsfrage zur Weltgeschichte der Erde.
Der Begriff des Geistes und seine Mißdeutungen
Aber noch fehlt uns die wesentliche Einsicht, inwiefern dieses in sich geschichtliche Fragen der Seinsfrage eine innere Zugehörigkeit sogar zur Weltgeschichte der Erde hat. Wir sagten: Auf der Erde, um sie herum, geschieht eine Weltverdüsterung. Die wesentlichen Geschehnisse derselben sind: die Flucht der Götter, die Zerstörung der Erde, die Vermassung des Menschen, der Vorrang des Mittelmäßigen.
Was heißt Welt, wenn wir von der Weltverdüsterung sprechen? Welt ist immer geistige Welt. Das Tier hat keine Welt, auch keine Umwelt. Weltverdüsterung schließt eine Entmachtung des Geistes in sich, seine Auflösung, Auszehrung, Verdrängung und Mißdeutung. Wir versuchen, diese Entmachtung des Geistes in einer Hinsicht zu verdeutlichen, und zwarder der Mißdeutung des Geistes. Wir sagten: Europa liegt in der Zange zwischen Rußland und Amerika, die metaphysisch