zwischen Fug und Un-fug hin und her geworfen, zwischen dem Schlimmen und dem Edlen. Jede gewalttätige Bändigung des Gewaltigen ist entweder Sieg oder Niederlage. Beides wirft in je verschiedener Weise aus dem Heimischen heraus und entfaltet erst in je verschiedener Weise die Gefährlichkeit des errungenen oder verlorenen Seins. Beide sind je verschieden umdroht vom Verderb. Der Gewalt-tätige, der Schaffende, der in das Un-gesagte ausrückt, in das Un-gedachte einbricht, der das Ungeschehene erzwingt und das Ungeschaute erscheinen macht, dieser Gewalt-tätige steht jederzeit im Wagnis (τόλμα v. 371). Indem er die Bewältigung des Seins wagt, muß er es dabei auf den Andrang des Un-seienden, μή καλόν, auf das Auseinanderbrechen, die Un-ständigkeit, das Un-gefüge und den Unfug ankommen lassen. Je ragender der Gipfel des geschichtlichen Daseins, um so gähnender der Abgrund für den plötzlichen Absturz in das Ungeschichtliche, das nur noch in der ausweglosen und zugleich stätte-losen Wirrnis dahintreibt.
Am Ende des zweiten Ganges angekommen, möchten wir fragen, was noch ein dritter soll.
c) Der dritte Gang: Die eigentliche Auslegung als Sagen
des Ungesagten. Das Da-sein des geschichtlichen
Menschen als die Bresche für die Eröffnung des Seins im
Seienden — der Zwischen-fall
Der dritte Gang. Die entscheidende Wahrheit des Gesanges wurde auf dem ersten Gang herausgehoben. Der zweite Gang führte uns durch alle wesentlichen Bereiche des Gewaltigen [124] und Gewalt-tätigen. Die Schlußstrophe vollzieht den Zusammenriß des Ganzen in das Wesen des Unheimlichsten. Noch blieben Einzelheiten zu beachten und näher zu erläutern. Das ergäbe nur einen Nachtrag zum bisher Gesagten, doch nichts, was einen neuen Gang der Auslegung erforderte. Wenn wir uns auf die Erläuterung des in der Dichtung unmittelbar Gesagten beschränken, ist die Auslegung am Ende. Gleichwohl