Heraklit

INHALT


DER ANFANG DES ABENDLÄNDISCHEN DENKENS.

HERAKLIT

Sommersemester 1943


VORBETRACHTUNG


3

Die Philosophie als das eigentliche Denken des Zu-denkenden.
Vom Anfang des ›abendländischen‹ Denkens


EINLEITUNG


5

Vorbereitende Besinnung über das Anfängliche und das Wort

5

§ 1. Zwei Geschichten über Heraklit als Hinleitung zu seinem Wort

6

a) Das Denken Heraklits im Umkreis von Feuer und Streit und in der Nähe zum Spiel

13

b) Das Wort Heraklits im Schutze der Artemis

19

c) Die Dunkelheit des Denkers Heraklit

Wiederholung

22

1) Der Hinweis auf ›Feuer‹ und ›Spiel‹ in den beiden Geschichten über Heraklit

24

2) Das Zu-denkende in den Zeichen der Artemis: Leier, Bogen und Fackel. Die Dunkelheit des Denkers

28

§ 2. Das Wort im Anfang des Denkens

28

a) Die ›Dunkelheit‹ des wesentlichen Denkens: das wesenhafte Sichverbergen des Zu-denkenden (Sein)

33

b) Das wesenhaft Gegenwendige und das dialektische Denken. Die ungemäße Sprache der Dialektik

35

c) Die Gestalt, in der das Wort Heraklits überliefert ist, und die Erläuterung der Bruchstücke aus der Erfahrung des Zudenkenden

Wiederholung

39

Zum Problem der Selbigkeit des Gedachten im anfänglichen und im neuzeitlichen Denken. Das überlieferte Wort des anfänglichen Denkens (Heraklit) und die Dialektik


HAUPITEIL

Die Wahrheit des Seins


44

§ 3. Der Anfang des anfänglich Zu-denkenden. Fragment 16

44

a) Zwischenbemerkung zur Aufgabe des Übersetzens

45

b) Die Frage nach dem ›niemals Untergehenden‹ und seiner Wesensbeziehung zur ›Verbergung‹

52

c) Der Wortcharakter des tragenden Wortes τὸ δῦνόν und dessen Erläuterung an der Leitfrage des metaphysischen Denkens (Aristoteles)

59

d) Ausdrückliche Besinnung auf die Wörter ›Sein‹ und ›ist‹

Wiederholung

62

1) Zu Übersetzung und Auslegung. Die Nötigung in ein ursprünglicheres Verstehen aus der erfahrenen Unruhe des Selben

64

2) Das ›Untergehen‹ - griechisch gedacht - und die Frage nach seinem Wortwesen

72

3) Erläuterung des τὸ δῦνόν an den Wortgefügen der Leitfrage des metaphysischen Denkens (Aristoteles, Platon). Zum Problem der Rückdeutung: die anfänglichen Denker und der spätere Beginn der Metaphysik

80

4) Der Wortcharakter des ὄν. Der Vorrang der verbalen Bedeutung vor der nominalen (partizipialen)

85

§ 4. Die Grundworte des anfänglichen Denkens (φύσις, ζωή). Ihr Bezug zum metaphysischen Denken und zum Denken des Seins

85

a) Die eigentümliche Not des anfänglich denkenden Sagens in der Wortfügung des τὸ μὴ δῦνόν ποτε und deren Umwandlung in das »immerdar Aufgehen« (φύειν). Zum Wort φύσις im anfänglichen Denken und zum Begriff der ›Natur‹ Hinweis auf Fragment 125

90

b) Die in der Umwandlung gewonnenen Grundworte φύσις und ζωή. Zur Grundbedeutung von ζῆν und ζωή im anfänglichen Denken in der Abhebung gegen den Begriff des Lebens in der metaphysischen Tradition. Hinweis auf Fragment 50

96

c) Die ›Gewaltsamkeit‹ der Umwandlung und die ausdrückliche Beachtung der Verneinung

Wiederholung

97

1) Das anfänglich gedachte μὴ δῦνόν ποτε Heraklits und das ὄν der Metaphysik

101

2) Die anfänglich unversehrte Bedeutung der φύσις als das ›reine Aufgehen‹ und ihre Wesensnähe zur ζωή. Die Wesensnähe von ›Leben‹ und ›Sein‹ im ἀείζωον (Fragment 30). Abweisung metaphysischer Interpretationen des Lebensbegriffes

109

§ 5. Exposition des Wesenszusammenhanges von Aufgehen und Untergehen. Fragment 123

110

a) Der ›Widerspruch‹ von Aufgehen und Untergehen. Das Versagen von Logik und Dialektik angesichts dieses ›Widerspruchs‹

117

b) Der Stillstand des gewöhnlichen Denkens vor dem ›Unvereinbaren‹ und der Sprung in das wesentliche Denken. Die philologischen Übersetzungen als Flucht vor dem Anspruch des Spruches

Wiederholung

124

Zur wesentlichen Beziehung von Aufgehen und Untergehen. Abweisung logischer (dialektischer) Interpretationen

127

§ 6. Aufgehen und Untergehen. Die Gunst (φιλία) als die wechselseitige Gewähr ihres Wesens. Hinweise auf die Fragmente 35 und 32

127

a) Das Aufgehen (φύσις), die Gunst (φιλία) und das Sichverbergen (κρύπτεσθαι)

131

b) Die φιλία (Gunst, Gewähr) als der wechselweise Wesensbezug von Aufgehen und Untergehen (Sichverbergen). Die φύσις als das einfache Wesen der Gunst (φιλία) des verbergenden Aufgangs

141

§ 7. Die φύσις als die wesentliche Fügung (ἁρμονία) von Aufgehen und Untergehen (Sichverbergen) in der wechselweisen Gewährung ihres Wesens. Anzeige des Selben in Aufgehen und Untergehen. Fragmente 54, 8 und 51

142

a) Das Unscheinbare der Fügung der φύσις als das Eigentümliche ihrer Offenbarkeit. Das ursprünglich edle Wesen des reinen Aufgehens

144

b) Das Wider- und Gegenspannende als Wesensmoment der Fügung. Von der Schwierigkeit, das Gegenstrebige in-eins mit der Fügung zu denken: die Verschiedenheit des gemeinen und des wesentlichen Denkens. Die Fügung der φύσις und die Zeichen der Artemis (Bogen und Leier). Hinweis auf Fragment 9.

154

c) Die Unzuständigkeit der Logik (Dialektik) für die in der φύσις gedachte Fügung. Das zwiefache Bedeuten der φύσις und der fragliche )Vorrang< des Aufgehens

160

§ 8. Das Wesen der φύσις und die Wahrheit des Seins. Die φύσις im Hinblick auf Feuer und Kosmos. Die im μὴ δῦνόν ποτε (φύσις) gedachte ἀλήθεια als die Ent-bergung in die Unverborgenheit des Seins. Fragmente 64, 66, 50 und 124

160

a) Das Feuer und der Blitz als die Entfachung des Lichten. Der Kosmos als die schicklich unscheinbare Fügung und die ursprüngliche Zier. Das Selbe in Feuer und Kosmos: Entzünden und Lichten der maß-gebenden Weiten

171

b) Die ἀλήθεια als Wesensanfang und -grund der φύσις. Der Wesensbezug der Unverborgenheit zum Sichverbergen in der anfänglich gedachten φύσις. Die ἀλήθεια als Unverborgenheit des Sichverbergens

177

c) Zum Vernehmen und Sagen des Seins im anfänglichen Denken: der λόγος und die Zeichen. Die Zeichen des Apoll als das Sichzeigen der φύσις. Fragment 95. Zu Wahrheit und Wort des Seyns in der abendländischen Geschichte


LOGIK. HERAKLITS LEHRE VOM LOGOS

Sommersemester 1944


185

Vorbemerkung

ERSTER ABSCHNITT

Logik: Ihr Name und ihre Sache

186

§ 1. Der Titel ›Logik‹

186

a) Die Logik des Denkens und die Logik der Sachen

190

b) ἐπιστήμη und τέχνη im Verhältnis zu moderner Wissenschaft und Technik

Wiederholung

195

1) Die Ineinandergekehrtheit von Denken und Sachen. Logik, reines Denken und Reflexion

199

2) Rückgang auf den griechischen Zusammenhang der Nennung des Wortes: ἐπιστήμη φυσική. ἐπιστήμη und τέχνη

200

§ 2. Logik, ἐπιστήμη, τέχνη. Die Bedeutungsverwandtschaft von ἐπιστήμη und τέχνη. Anzeige des fraglichen Zusammenhangs von Denken und Logik

200

a) τέχνη, φύσις und ἐπιστήμη. τέχνη (Hervorbringen, Herstellen) und φύσις (Von-sich-aus-Aufgehen) in ihrem Bezug zur Unverborgenheit. Abweisung der Interpretation von τέχνη und ἐπιστήμη aus der Unterscheidung von Theorie und Praxis

204

b) Die Logik als ἐπιστήμη λογική im Zusammenhang mit der ἐπιστήμη φυσική und ἠθική. Zur Herrschaft der Reflexion

Wiederholung

207

1) Die Logik als Reflexion über Reflexion ohne Bindung an die Sachen. Zur Macht der Selbstreflexion der Subjektivität und des reinen Denkens (Rilke, Hölderlin)

213

2) ἐπιστήμη λογική, φυσική, ἠθική

215

c) λόγος und ἦθος. Die universale Funktion des λόγος als ratio und Vernunft in den Bestimmungen des Menschenwesens und deren konsequente Vollendung im »Willen zur Machte« (Nietzsche)

Wiederholung

219

3) Zur Herrschaft von Reflexion und Subjektivität. Die Frage nach der Tiefe des reinen Denkens und der Rück-kehr (Rilke, Hölderlin)

221

4) Die Logik als Lehre von der Aussage (Begriff, Urteil, Schluß). λόγος, ratio, Vernunft: zur universalen Bedeutung der Logik in der Wesensbestimmung des Menschen. Die Gleichsetzung von Denken und Logik als Ursprung des abendländischen Geschickes

225

§ 3. Logik und λόγος. Das Fach und die Sache. Die Logik und die abendländische Metaphysik

225

a) Die Herkunft der Dreiteilung von Logik, Physik und Ethik als den wissenschaftlichen Disziplinen in der Philosophie und das Schicksal der abendländischen Metaphysik

230

b) Die Logik und die Hemmung der Wesensentfaltung des Λόγος

Wiederholung

233

Die Vorherrschaft des Faches über die Sache und die Logik als Wesenskern der abendländischen Philosophie als Metaphysik

238

§ 4. Vorbereitung auf das Hören des Λόγος

238

a) Zur Bedeutung des λόγος als Rede, Wort und Aussage. Notwendigkeit einer erneuten Frage nach der anfänglichen Bedeutung des Λόγος

242

b) Der Zugang zur Hörbarkeit des Λόγος. Das horchsame Hören auf den Λόγος als Einweisung in das eigentliche Wissen. Fragment 50. Die Frage nach dem ursprünglichen Einverständnis (ὁμολογία). Hinweise auf die Fragmente 32 und 112

Wiederholung

251

1) Der λόγος als Aussage über das Seiende durch die Idee (εἶδος) und die Kategorie im meta-physischen Denken (Platon, Aristoteles, Kant).

258

2) Rückgang durch den λόγος als Aussage zum vor-metaphysischen Λόγος. Fragment 50

261

§ 5. Drei Wege zur Beantwortung der Frage: Was ist der Λόγος?

261

a) Erster Weg: Der Λόγος als Eins und Alles. Der Zugang zum Λόγος als Sein durch das ἓν πάντα εἶναι im Fragment 50

266

b) Zweiter Weg: Der Zugang zum Λόγος durch den ursprünglichen Wortsinn des λέγειν. Der Λόγος als Lese und Sammlung

Wiederholung

270

1) Erweiterte Rückbesinnung auf den λόγος im Horizont der meta-physischen Ideenlehre und auf das zu-denkende vormetaphysische Wesen des Λόγος als Nennung des Seins

279

c) Dritter Weg: Der Zugang durch den λόγος der ψυχή. Fragment 45. Die Frage nach dem ὁμολογεῖν

Wiederholung

285

2) Rückbesinnung auf die Fragmente 50 und 45. Der Λόγος als das sich selbst kundgebende alles vereinende Eine und der ursprüngliche Wortsinn von λόγος und λέγειν. Der Λόγος als die Ursprung verleihende und darin einbehaltende Versammlung

295

§ 6. Die abwesende Gegenwart des Λόγος für den Menschen und die Anzeige der gegenstandslosen Gegend des ursprünglichen Λόγος

295

a) Der Einklang der Fragmente 50 und 45. Der homologische Bezug des λόγος der Seele zu dem Λόγος. Das ὁμολογεῖν als das Sichsammeln auf die ursprüngliche Versammlung des Λόγος des Seins

Wiederholung

307

1) Der λόγος der ψυχή als die Sammlung auf die ursprüngliche, alles verwahrende Sammlung. Die Abwegigkeit psychologischer Auffassungen. Fragmente 45 und 50. Hinweise auf die Fragmente 101 und 116

315

2) Rückbesinnung auf den Einklang der Fragmente 50 und 45. Das einholende Ausholen des λόγος der ψυχή als Bezug zum Seienden als einem solchen im Ganzen. Die abwesende Gegenwart des Λόγος für den Menschen

318

b) Der zwiefältige Bezug des Menschen zum Seienden und zum Sein: die vergessene, verborgene Anwesenheit des Seins im alltäglichen Gebrauch des λόγος. Fragment n. Hinweise auf die Fragmente 16, 45, 50, 101, 45, 118, 50, 64

330

c) Der scheinbare Widerspruch zwischen dem Λόγος als Sammlung und als das ›Abgesonderte‹ Fragment 108. Das πάντων κεχωρισμένον als die auszeichnende, zu-denkende Bestimmung des Λόγος als ἓν πάντα und die gegenstandslose Gegend des Λόγος

337

d) Der Λόγος als die gegendhafte Gegenwart, in der und aus der alles anwest und abwest, und der ursprüngliche Unterschied zwischen dem Seienden und dem Sein

Wiederholung

340

3) Die zwiespältige Zwiefalt in Zukehr und Abkehr als Bezug des Menschen zum Sein und zum Seienden. Der Riß im Zwiehaften der Zwiefalt und das bezughafte Walten der λόγοι. Fragment 72. Hinweise auf die Fragmente 50 und 108

DRITTER ABSCHNITT

Rückgang in die ursprüngliche Gegend der Logik

348

§ 7. Zur Aufhellung des anfänglich denkend zu erfahrenden Seins. Fragmente 108, 41, 64, 78, 119, 16, 115, 50, 112

348

a) Der ›steuernde Rat‹ und die Fügung (ἁρμονία) der ursprünglichen Versammlung. γνώμη und Λόγος als das einigende Eine in der ratend beratenden Gegenwart der ursprünglich wahrenden Versammlung

353

b) Rückbesinnung auf das ὁμολογεῖν der ψυχή und die Interpretation des Sichbereicherns des menschlichen Λόγος als des sich versammelnden Verweilens in der Gegenwart des ursprünglichen Λόγος

359

c) Das Wissen, das Wahre (Unverborgene) und der Λόγος. Die entbergende Sammlung des Verborgenen auf die Unverborgenheit im wahren Λόγος als das Wesen des Wissens (σοφία). Zumutung und Anmutung des Λόγος

375

§ 8. Der Mensch, der Λόγος und das Wesen und die Wahrheit des Seins. Schlußstück der Auslegung des Spruches 112

375

a) Der Λόγος als das ἓν πάντα: die ursprünglich versammelnde Gegenwart. Zur Selbigkeit von Λόγος und Sein. Der Mensch als Wahrer des Seins und der Bezug des Seins zum Menschen: die Vermutung des Ereignisses

378

b) Zusammenfassung der Hinweise und Hinsichten, nach denen das anfänglich unentfaltete Wesen des Λόγος zu denken ist. Die Wahrheit des Seins und das Geschick des metaphysischen Denkens


389

Zusatz

403

Nachwort des Herausgebers



Heraklit (GA 55) [GA App]

Ereignis