faltigkeit ergibt, die nur im Nachtrag jeweils den Schein einer »Einheit« gewinnt, in der das Scheinende zumal dieses und nicht dieses ist.
Die ἀδικία ist das Sich-nicht-fügen in die Unverborgenheit, das statt dessen auf dem jeweiligen Scheinen des Hervorgekommenen beharrt (die δόξα).
58. Im Spruch des Anaximander
wird die ἀλήθεια nicht gesagt, aber sie ist erfahren als das Wohin des Hervorgangs und das Von-wo-weg der Entgängnis. Das Wohin und Von-wo-weg: die Anwesung, aber die Anwesung als Übergang, d.h. als Entbergung und Verbergung. (Vgl. S.S. 41, S. 32 )*
Ἀλήθεια anfangloser denn die φύσις.
59. Das Sagen des Seins
im ersten Anfang des abendländischen Denkens. Der älteste überlieferte Spruch gehört Anaximandros (ungefähr 610—540). Er sagt:
ἐξ ὧν δὲ ἡ γένεσις ἐστι τοῖς οὖσι, καὶ τὴν φθορὰν εἰς ταῦτα γίνεσθαι κατὰ τὸ χρεών· διδόναι γὰρ αὐτὰ δίκην καὶ τίσιν ἀλλήλοις τῆς ἀδικίας κατὰ τὴν τοῦ χρόνου τάξιν.
»Von woheraus aber der Hervorgang ist dem jeweilig Anwesenden auch die Entgängnis in dieses (als das Selbe) geht hervor entsprechend der nötigenden Not; es gibt nämlich jedes Anwesende selbst (von sich aus) Fug, und auch Schätzung (Anerkennung) läßt eines dem andern (all dies) aus der Verwindung des Unfugs entsprechend der Zuweisung des Zeitigen durch die Zeit.«
αρχή τῶν οντων τὸ ἄπειρον
»Verfügung für das jeweilig Anwesende ist die Verwahrung der Grenzen«.
Die Vorbereitung der Auslegung des Anaximander·. (Kurz genannt S.S. 41. Wiederholung 10 oben; die Auslegung ebda. S. 20 ff.)**
* Grundbegriffe. Freiburger Vorlesung Sommersemester 194t. [GA 51. Hrsg. v. Petra Jaegcr, S. 116].
** Grundbegriffe. Freiburger Vorlesung Soinmersemester 194S. [a.a.O., S. 94ff.].