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Ein Gespräch selbstdritt auf einem Feldweg
erscheint. Insofern der Mensch das denkende Lebewesen ist, ergibt sich als der einzige und eindeutige Horizont, in den wir hineinfragen, das Wesen des Menschen. Gibt es, so frage ich, eine einfachere Fragestellung als diese? Größere Schwierigkeiten mag die Beantwortung unserer Frage bringen. Mit der rechten Fragestellung ist jedoch, wie man zu sagen pflegt, die Antwort schon beinahe erreicht.
DER WEISE: Das Wesen des Menschen ist uns der Horizont bei der Besinnung auf das Wesen des Denkens. Das Wesen des Menschen als des denkenden Lebewesens ist jedoch, wie wir fanden, in sich gerade durch den Bezug auf den Horizont, also durch den horizontalen Charakter ausgezeichnet. Was unserer Besinnung zum Horizont dient, nämlich das Wesen des Menschen, trägt das Horizontale schon bei sich. Wir bedienen uns, hinausblickend auf das Wesen des Menschen, mit diesem Wesen eines Horizontes, der das Wesen des Horizontalen umgreifen soll und dabei selbst durch das Horizontale mitbestimmt ist.
DER FORSCHER: Offenbar.
DER WEISE: Und das nennen Sie eine einfache Fragestellung? Ich finde schon die Ansetzung eines Horizontes für die Frage nach dem Wesen des Horizontalen verwirrend. Dieser anscheinend unvermeidliche Ansatz ist vielleicht das Muster einer Verstrickung, aus der wir nur schwer uns lösen.
DER GELEHRTE: Es handelt sich für uns bei der Festlegung des Horizontes für die Wesensbestimmung des Denkens in der Tat darum, den Horizont für den Horizont anzusetzen.
DER FORSCHER: Um den Horizont in der Potenz bemühen wir uns, wobei, wie mir scheint, diese Potenz selbst wiederum eines Horizonts bedarf.
DER GELEHRTE: Damit, mit der unvermeidlichen Potenzierung des Horizonts, erhebt sich sogleich die Frage, bei