Am Beginn des Weges zeigte sich: alles Meistern der Entfernungen bringt überall keine Nähe. Mit der Nähe entfällt auch die Ferne. Alles wird in das Abstandlose eingeebnet. Jetzt sehen wir deutlicher: Nähe west, insofern das Ding dingt. Ding dingt Welt. Dingen ist Nähern, das die Welt als Welt in der Nähe hält. Im Nähern beruht das Wesen der Nähe.
Nähe ist nicht die Kürze, Ferne ist nicht die Länge der Entfernung. Ferne ist vollends nicht die Aufhebung von Nähe. Erst im Nähern der Nähe fernt die Ferne und bleibt als Ferne gewahrt. Darum hält sich, wo das Ding nicht dingt und so Nähe nicht nähert, auch die Ferne fern. Nähe und Ferne bleiben zugleich aus. Das Abstandlose herrscht.
Was man Abstand nennt, kennen wir als die Strecke zwischen zwei Punkten. Treten wir jedoch aus dem Haus unter den Baum in dessen Schatten, dann beruht der Abstand zwischen dem Haus und dem Baum davor freilich nicht in der Maßzahl der Strecke zwischen beiden. Der Abstand besteht vielmehr darin, daß und wie Haus und Baum und Schatten aus ihrem Zueinander miteinander uns angehen. Solcher Angang stimmt den Abstand (die Distanz) zwischen dem Anwesenden innerhalb des Anwesens. Solcher Angang stimmt den Abstand alles An- und Abwesenden zu uns. Das, was unter sich zu uns solchen Abstand hat, geht in diesem Abstehen uns gerade an, sei es, daß etwas uns fern liegt, sei es, daß etwas uns nahe geht. Allein, auch jenes, was uns, wie wir sagen, nichts angeht, geht uns auf seine Weise sehr an. Denn das Gleichgültige geht uns daraufhin an, daß wir ständig an ihm vorbeigehen und es liegen lassen.
Alles An- und Abwesende steht im Charakter des Anganges. Abstand beruht in Angang. Angang ruht in Nähe. Zu leicht meinen wir, Abstand bestehe, von uns aus gesehen, im Gegen überstehen. Demgemäß scheint der Abstand erst im Gegenüber