ERSTES KAPITEL
Die Exposition der Aufgabe einer vorbereitenden Analyse des Daseins
§ 9. Das Thema der Analytik des Daseins
Das Seiende, dessen Analyse zur Aufgabe steht, sind wir1 je selbst. Das Sein dieses Seienden ist je meines. Im Sein dieses Seienden verhält sich dieses selbst zu seinem Seinb. Als Seiendes [42] dieses Seins ist es seinem eigenen Sein überantwortet. Das Seinc ist es, darum es diesem Seienden je selbst geht. Aus dieser Charakteristik des Daseins ergibt sich ein Doppeltes:
1. Das »Wesen« dieses Seienden liegt in seinem Zu-seind. Das Was-sein (essentia) dieses Seienden muß, sofern überhaupt davon gesprochen werden kann, aus seinem Sein (existentia) begriffen werden. Dabei ist es gerade die ontologische Aufgabe zu zeigen, daß, wenn wir für das Sein dieses Seienden die Bezeichnung Existenz wählen, dieser Titel nicht die ontologische Bedeutung des überlieferten Terminus existentia hat und haben kann; existentia besagt nach der Überlieferung ontologisch soviel wie Vorhandensein, eine Seinsart, die dem Seienden vom Charakter des Daseins wesensmäßig nicht zukommt. Eine Verwirrung wird dadurch vermieden, daß wir für den Titel existentia immer den interpretierenden Ausdruck Vorhandenheit gebrauchen und Existenz als Seinsbestimmung allein dem Dasein zuweisen.
Das »Wesen« des Daseins liegt in seiner Existenz. Die an diesem Seienden herausstellbaren Charaktere sind daher nicht vorhandene »Eigenschaften« eines so und so »aussehenden«
a je ,ich'
b Aber dieses ist geschichtliches In-der-Welt-sein.
c Welches? Das Da zu sein und darin das Seyn überhaupt zu bestehen.
d daß es zu seyn ,hat'; Bestimmung!