Einheit. Sie umrundet als die heile Kugel des Seins alle reinen Kräfte des Seienden, indem sie alle Wesen, sie un-endlich entschränkend, durchkreist. Solches wird präsent, wenn die Wage übergeht. Wann geht sie über? Wer läßt die Wage vom Kaufmann übergehen an den Engel? Wenn ein solches Übergehen überhaupt geschieht, dann ereignet es sich im Bezirk der Wage. Deren Element ist das Wagnis, das Sein des Seienden. Als dessen Bezirk dachten wir eigens die Sprache.
Das gewohnte Leben des jetzigen Menschen ist das gewöhnliche des Sichdurchsetzens auf dem schutzlosen Markt der Wechsler. Das Übergehen der Wage an den Engel ist dagegen das Ungewöhnliche. Es ist sogar in dem Sinne ungewöhnlich, daß es nicht nur die Ausnahme innerhalb der Regel darstellt, sondern den Menschen hinsichtlich seines Wesens ins Außerhalb der Regel von Schutz und Schutzlosigkeit nimmt. Darum geschieht das Übergehen »manchmal«. Das besagt hier keineswegs: bisweilen und beliebig; »manchmal« bedeutet: selten und in richtiger Zeit in einem je einzigen Fall in einziger Weise. [291] Das Übergehen der Wage vom Kaufmann an den Engel, d. h. die Umkehr des Abschiedes, geschieht als die Er-innerung in den Weltinnenraum dann, wenn solche sind, die »manchmal auch wagender sind ... um einen Hauch wagender ... «.
Weil diese Wagenderen es mit dem Sein selbst wagen und deshalb sich in den Bezirk des Seins, die Sprache, wagen, sind sie die Sagenden. Allein, ist denn der Mensch nicht derjenige, der seinem Wesen nach die Sprache hat und es ständig mit ihr wagt? Gewiß. Dann wagt auch der in der gewohnten Weise Wollende schon im rechnenden Herstellen das Sagen. Allerdings. Dann können aber die Wagenderen nicht die nur Sagenden sein. Das Sagen der Wagenderen muß eigens die Sage wagen. Die Wagenderen sind nur die, die sie sind, wenn sie die Sagenderen sind.
Wenn wir im vorstellenden und herstellenden Verhältnis zum Seienden uns zugleich aussagend verhalten, dann ist solches Sagen nicht das Gewollte. Das Aussagen bleibt Weg und