tern wir zuletzt, weil es der Sache nach das Erste ist. In welcher Sache? In der Sache des Anwesens des Anwesenden. Aber die Sache1 des Seins ist es, das Sein des Seienden zu seinb.
Die sprachliche Form dieses rätselhaft vieldeutigen Genitivs nennt eine Genesis, eine Herkunftc des Anwesenden aus dem Anwesen. Doch mit dem Wesen beider bleibt das Wesen dieser Herkunft verborgen. Nicht nur dies, sondern sogar schon die Beziehung zwischen Anwesen und Anwesendem bleibt ungedacht. Von früh an scheint es, als sei das Anwesen und das Anwesende je etwas für sich. Unversehens wird das Anwesen selbst zu einem Anwesenden. Vom Anwesenden her vorgestellt, wird es zu dem über alles Anwesende her und so zum höchsten 336 Anwesenden. Wenn das Anwesen genannt wird, ist schon Anwesendes vorgestellt. Im Grunde wird das Anwesen als ein solches gegen das Anwesende nicht unterschieden. Es gilt nur als das Allgemeinste und Höchste des Anwesenden und somit als ein solches. Das Wesen des Anwesens und mit ihm der Unterschiedd des Anwesens zum Anwesenden bleibt vergessen. Die Seinsvergessenheit ist die Vergessenheit des Unterschiedes des Seins zum Seienden.
Allein, die Vergessenheit des Unterschiedes ist keineswegs die Folge einer Vergeßlichkeit des Denkens. Die Vergessenheit des Seins gehört in das durch sie selbst verhüllte Wesen des Seins. Sie gehört so wesentlich in das Geschick des Seins, daß die Frühe dieses Geschickes als die Enthüllung des Anwesenden in seinem Anwesen beginnt. Das sagt: Die Geschichte des Seins beginnt mit der Seinsvergessenheit, damit, daß das Sein mit seinem Wesen, mit dem Unterschied zum Seienden, an sich hält. Der Unterschied entfällt. Er bleibt vergessen. Erst das
a 1. Auflage 1950: Geschick.
b 1. Auflage 1950: Hinweis auf die ontologische Differenz.
c 1. Auflage 1950: Im Schemen des Anwesens erscheint, kommt her (vor) Anwesendes. Das Scheinen erscheint nie!
d 1. Auflage 1950: Der Unter-Schied ist unendlich verschieden von allem Sein, das Sein des Seienden bleibt. Daher bleibt es ungemäß, den Unterschied noch mit ›Sein‹ — sei es mit, sei es ohne y — zu benennen.