IV
DIE EWIGE WIEDERKEHR DES GLEICHEN
UND
DER WILLE ZUR MACHT*
Kaum eine Spur von Recht besteht zunächst, Nietzsches Philosophie als die Vollendung der abendländischen Metaphysik in Anspruch zu nehmen ; denn sie ist durch die Abschaffung der »übersinnlichen Welt« als der »wahren« eher schon die Absage an alle Metaphysik und der Schritt zu ihrer endgültigen Verleugnung. Nietzsches Grundgedanke, »der Wille zur Macht«, enthält zwar noch einen Hinweis auf die Auslegung der Seiendheit des Seienden im Ganzen als Wille. Der Wille gehört mit dem Wissen zusammen. Wissen und Wille machen nach dem Entwurf Schellings und Hegels das Wesen der Vernunft aus. Sie sind nach dem Leibnizischen Entwurf der Substanzialität der Substanz als der vis primitive activa et passiva gedacht. Der Gedanke des Willens zur Macht scheint jedoch, zumal in seiner biologistischen Gestalt, aus diesem Entwurfsbereich herauszufallen und die Überlieferung der Metaphysik eher durch Verunstaltung und Verflachung abzubrechen, als sie zu vollenden.
Was Vollendung heißt, wonach sie nicht abgeschätzt werden darf, inwieweit darin eine »Lehre« feststellbar ist, auf welche Weise die Vollendung sich im Leitentwurf (Seiendes gelichtet im Sein), der die Metaphysik als solche begründet und fügt, hält, ob die Vollendung den Leitentwurf in seinen letzten
* Vgl. Bd. 1, S. 658 die Anmerkung zum Abbruch der Vorlesung »Der Wille zur Macht als Erkenntnis«.
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