Sein selbst im Ausbleiben west, ist das Nichts als das Sein selbst.
Ahnen wir das Wesende des jetzt zu denkenden Nichts? Wagen wir die Möglichkeit zu denken, daß dieses Nichts von der leeren Nichtigkeit unendlich verschieden bleibt? In diesem Fall müßte die Kennzeichnung des Wesens des eigentlichen Nihilismus, daß es mit dem Sein selbst nichts ist, Anderes enthalten als nur eine negative Feststellung.
Das Sein selbst bleibt in der Metaphysik als solcher ungedacht. Dies sagt jetzt: das Sein selbst bleibt aus, als welches Ausbleiben das Sein selbst west.
Insofern in der Unverborgenheit ihr eigenes »Un-«hinsichtlich ihrer selbst wegbleibt und es bei der Verborgenheit des Seins bleibt, zeigt das Ausbleiben den Zug der Verbergung. In welchem Sinne muß diese Verbergung gedacht werden? Ist das Verbergen nur ein Verhüllen oder ist es zugleich ein Wegbergen und Verwahren? Das Ausbleiben »des« Seins selbst ist solches immer im Bezug zum Seienden. Wird im Ausbleiben das Sein dem Seienden vorenthalten? Ist dieses Vorenthalten gar eine Verweigerung? Wir fragen hier nur und fragen, was wir bezüglich des Ausbleibens des Seins selbst vermuten können. Gesetzt, daß das Ausbleiben das Sein selbst "ist«, dann wird es am Sein liegen und daran, wie es unser eigenes Denken anmutet, damit wir daraus vermuten, welche Züge im Ausbleiben wesen. Vorerst achten wir nur auf das, was zum Ausbleiben des Seins selbst gehört. Wir scheuen auch nicht das Eingeständnis, daß die Erörterung des Seins als - Sein noch eine unzureichende Sprache spricht, insofern das fortwährend genannte Sein selbst mit dem Namen gesagt wird, der vom Sein als solchem stets wieder weg-spricht.
Indem wir dies vermerken, spricht die Vermutung, das Sein könne - als solches gedacht - nicht mehr »Sein« heißen. Das
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