zurückgeführt, die beide fast gleichlautend vom ὄν ὡς ἀληθὲς handeln, vom Sein des Seienden im Sinne von »unverborgen« (Met. E 4, 1027 b 17 und Met. K 8, 1065 a 2 1 sqq). Hier ist die Rede von einer ἕξω οὖσά τις φύσις τοῦ ὄντος und vom ἔξω ὂν καὶ χωριστόν. Das ἕξω, Außerhalb, meint das Außerhalb τῆς διανοίας, d. h. des menschlichen Vernehmens, das im Durchsprechen das Seiende durchnimmt und dabei das Durchgesprochene aufstellt, welches Aufgestellte nur besteht und anwest für das Durchnehmen und im Umkreis seines Vollzugs. Was außerhalb (ἕξω) ist, das besteht und steht als Ständiges in sich an seinem eigenen Ort (χωριστόν). Das so »außerhalb-Stehende«, ex-sistens, das Ex-sistierende ist nichts anderes als das von sich her in seiner Hergestelltheit Anwesende, das ὂν ἐνεργεία.
Diese Stelle erlaubt eine Ableitung des lateinischen Begriffswortes ex-sistentia aus einer Aristotelischen Erörterung über das Seiende. Für den Einblick in die Geschichte des Seins bleibt gewichtiger, daß die Kennzeichnung des von sich her Anwesenden (οὐσία) hier bereits auf ein gewandeltes Wesen der Wahrheit gestützt wird. Das »Wahre« heißt zwar noch ἀληθὲς, das Unverborgene; aber das Wahrseiende, nämlich die Aussage, ist wahr, nicht sofern sie selbst als entbergende ein »Unverborgenes« ist, sondern insofern sie ein solches durch die Angleichung des Vernehmens vernimmt und feststellt. Die Bestimmung des Seins im Sinne der Aristotelisch gedachten ex-sistentia entspringt jenem schon bei Platon anhebenden und den Beginn der Metaphysik tragenden Wandel des Wesens der Wahrheit von der Unverborgenheit des Seienden zur Richtigkeit des durchnehmenden Aussagens. Wenngleich nun auch im Begriffswort ex-sistentia dieser gleichfalls schon metaphysische Ursprung unbestimmt genug nachschwingt, die maßgebende Deutung erhält die ex-sistentia von der actualitas her, d. h. im Hinblick auf die causalitas.
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