Der Mensch auf dieser Erde. Doch reiner
Ist nicht der Schatten der Nacht mit den Sternen,
Wenn ich so sagen könnte, als
Der Mensch, der heißet ein Bild der Gottheit.
Giebt es auf Erdene ein Maaß? Es giebt
Keines.«
Wir bedenken nur weniges aus diesen Versen und zwar mit der einzigen Absicht, deutlicher zu hören, was Hölderlin meint, wenn er das Wohnen des Menschen ein »dichterisches« nennt. Die ersten der gelesenen Verse (24 bis 26) geben uns einen Wink. Sie stehen in der Form einer zuversichtlich bejahten Frage. Diese umschreibt, was die bereits erläuterten Verse unmittelbar aussprechen: »Voll Verdienst, doch dichterisch, wohnet der Mensch auf dieser Erde.« Hölderlin fragt:
»Darf, wenn lauter Mühe das Leben, ein Mensch
Aufschauen und sagen: so
Will ich auch seyn? Ja.«
Nur im Bezirk der bloßen Mühe ist der Mensch um »Verdienst« bemüht. Er verschafft es sich da in Fülle. Aber dem Menschen ist [189] zugleich verstattetf, in diesem Bezirk, aus ihm her, durch ihn hindurch zu den Himmlischen aufzuschauen. Das Aufschauen durchgeht das Hinauf zum Himmel und verbleibt doch im Unten auf der Erde. Das Aufschauen durchmißt das Zwischeng von Himmel und Erde. Dieses Zwischen ist dem Wohnen des Menschen zugemessen. Wir nennen jetzt die zugemessene, d.h. zugereichte Durchmessung, durch die das Zwischen von Himmel und Erde offen ist, die Dimension. Sie entsteht nicht dadurch, daß Himmel und Erde einander zugekehrt sind. Die Zukehr beruht vielmehr ihrerseits in der Dimension. Diese ist auch keine Er-Streckung
e bloß der Erde zu enthörendes
f nur? eher: der Mensch verwiesen, gerufen, gebraucht -
g die Unzugangbarkeit