sei in einer Sache besonders geschickt, die Wendungen: er hat ein Geschick dafür und macht einen Schick daran. So treffen wir eher die eigentliche Bedeutung von σοφόν, das wir durch »geschicklich«b übersetzen. Aber »geschicklich« sagt im vorhinein [210] mehr als »geschickt«. Wenn das eigentliche Hören als ὁμολογεῖν dann ereignet sich Geschickliches, dann schickt sich das sterbliche λέγειν in den Λόγος. Dann liegt ihm an der lesenden Lege. Dann schickt sich das λέγειν in das Schickliche, das in der Versammlung des anfänglich sammelnden Vorlegens beruht, d.h. in dem, was die lesende Lege geschickt hat. So ist denn zwar Geschickliches, wenn die Sterblichen das eigentliche Hören vollbringen. Aber σοφόν, »geschicklich« ist nicht τὸ Σοφόν, das Geschickliche, das so heißt, weil es alle Schickung, und gerade auch diejenige in das Schickliche des sterblichen Verhaltens, in sich versammelt. Noch ist nicht ausgemacht, was nach dem Denken Heraklits ὁ Λόγος ist; unentschieden bleibt noch, ob die Übersetzung von ὁ Λόγος als »die lesende Lege« ein Geringes von dem trifft, was der Λόγος ist.
Und schon stehen wir vor einem neuen Rätselwort: τὸ Σοφόν. Wir mühten uns vergeblich, es im Sinne Heraklits zu denken, solange wir nicht seinem Spruch, darin es spricht, bis in die Worte gefolgt sind, die ihn abschließen.
Insofern das Hören der Sterblichen eigentliches Hören geworden ist, geschieht ὁμθλογεῖν. Insofern solches geschieht, ereignet sich Geschickliches. Worin und als was west Geschickliches? Heraklit sagt: ὁμθλογεῖν σοφὸν εἶναι Ἓν Πάντα , »Geschiekliches ereignet sich, insofern Eins Alles.«
Der jetzt geläufige Text lautet: Ἓν πάντα εἶναι. Das εἶναι ist die Abänderung der einzig überlieferten Lesung: Ἓν πάντα εἰδέναι, die man versteht im Sinne von: weise ist es, zu wissen, Alles sei eins. Die Konjektur εἶναι ist sachgemäßer. Doch wir lassen das Verbum beiseite. Mit welchem Recht? Weil das Ἓν Πάντα genügt. Aber es genügt nicht nur. Es bleibt für sich weit mehr der hier gedachten
b schicklich als geschickt