vom alten China bis zu den Azteken in einen Bezug zur Weltgeschichte zu kommen. Aber diese Weltgeschichte ist nicht das Geschick von Welt—»Sein«, sondern der durch das universalhistorische Vorstellen gesetzte Gegenstand: das allseitig darzustellende Geschehen alles irgendwie erkundbaren menschlichen Leistens und Versagens.
Weltgeschichte ist jedoch das Geschick, daß eine Welt uns in den Anspruch nimmt. Diesen Anspruch des Welt-Geschickes hören wir niemals auf weltgeschichtlichen, d. h. hier stets universalhistorischen Rundfahrten, sondern nur so, daß wir auf das einfache Geheiß unseres Wesensgeschickes achten, um es zu bedenken. Der vorläufigste Versuch zu solchem Achten ist die Frage »Was heißt uns denken?« Wohlgemerkt: die Frage.
Aber müssen wir nicht auch dann, wenn wir nach dem Geheiß zum λόγος-mäßigen Denken fragen, in die Frühzeit des abendländischen Denkens zurückgehen, um zu ermessen, welches Geheiß dieses Denken in seinen Beginn gewiesen hat? Diese Frage scheint auch nur eine historische und überdies eine äußerst gewagte zu sein. Wir wissen doch von dem frühen Denken der Griechen nur wenig und das wenige bruchstückhaft und die Bruchstücke in umstrittener Auslegung. Was wir von den Werken der maßgebenden frühen Denker besitzen, geht in ein Heft von dreißig Druckseiten zusammen. Was soll dies im Vergleich zu den langen Reihen umfangreicher Bände, mit denen uns die Werke der späteren Philosophen zu schaffen machen?
Der unvermeidliche Anschein drängt sich vor, daß der Versuch, die Frage »Was heißt Denken?« nach der an zweiter Stelle genannten Art zu fragen, auch nur auf eine historische Betrachtung des Beginns der abendländischen Philosophie hinauskommt. Wir lassen diesen Anschein bestehen nicht aus einer Gleichgültigkeit dagegen, sondern deshalb, weil er sich am wenigsten dadurch beseitigen läßt, daß wir darüber reden, statt uns auf den Weg der Frage zu begeben.
Welches ist das Geheiß, das unser abendländisches Denken dem ihm eigenen Beginn anbefiehlt und aus diesem her noch das