Geschichte repräsentiert? So ergäbe sich denn die Möglichkeit, die Theologie als das Selbstbewußtsein des Christentums in seiner weltgeschichtlichen Erscheinung zu kennzeichnen. Allein die Theologie gehört nicht nur zum Christentum, sofern es als geschichtliches in den Zusammenhang mit den allgemeinen Erscheinungen der Kultur tritt, sondern die Theologie ist eine Erkenntnis dessen, was allererst ermöglicht, daß es so etwas wie Christentum als ein weltgeschichtliches Ereignis gibt. Theologie ist ein begriffliches Wissen um das, was Christentum allererst zu einem ursprünglich geschichtlichen Ereignis werden läßt, ein Wissen von dem, was wir Christlichkeit schlechthin nennen. Wir behaupten mm: das Vorliegende (Position) für die Theologie ist die Christlichkeit. Und diese entscheidet über die mögliche Form der Theologie als positiver Wissenschaft von ihr. Die Frage erhebt sich: was bedeutet aber Christlichkeit?
Christlich nennen wir den Glauben. Dessen Wesen läßt sich formal so umgrenzen: der Glaube ist eine Existenzweise des menschlichen Daseins, die, nach, dem eigenen — dieser Existenzweise wesenhaft zugehörigen — Zeugnis, nicht aus dem Dasein und nicht durch es aus freien Stücken gezeitigt wird, sondern aus dem, was in und mit dieser Existenzweise offenbar wird, aus dem Geglaubten. Das primär für den Glauben und nur für ihn Offenbare und als Offenbarung den Glauben allererst zeitigende Seiende, ist für den »christlichen« Glauben Christus, der gekreuzigte Gott. Das so durch Christus bestimmte Verhältnis des Glaubens zum Kreuz ist ein christliches. Die Kreuzigung aber und alles ihr Zugehörige ist ein geschichtliches Geschehnis, und zwar bezeugt sich dieses Geschehnis als solches in seiner spezifischen Geschichtlichkeit nur für den Glauben in der Schrift. Um dieses Faktum kann nur im Glauben »gewußt« werden. Das dergestalt Offenbare hat nun gemäß seinem spezifischen » Opfer «charakter die bestimmte Mitteilungsrichtung auf den je faktisch geschichtlich existierenden, ob gleichzeitigen oder nicht gleichzeitigen einzelnen Menschen, bzw. die Gemeinschaft dieser Einzelnen als Gemeinde. Diese Offenbarung ist als Mitteilung keine