dann der »Geist« entsprechend als das »Stoff-lose«, »Spirituelle«, »Schaffende«, Verfassunggebende.)
/ Aber die Hinsicht der Unterscheidung selbst: »Sein« /
So muß auch die Unterscheidung von Natur und Geschichte jedesmal in einen zugrundeliegenden, die Entgegensetzung selbst tragenden Bereich hinausdenken, in dem Natur und Geschichte sind; selbst wenn man davon absieht oder unbestimmt läßt, ob und wie die »Geschichte« auf der »Natur« aufruht, selbst wenn man die Geschichte aus der menschlichen »Subjektivität« und als »Geist« begreift und so die Natur vom Geist her bestimmt sein läßt, selbst dann ist noch und ist schon im Wesen das Subiectum, das νποκείμβνον, d. h. die φύοχς, mitgedacht. Diese Unumgänglichkeit άετφύσις kommt in dem Namen ans Licht, mit dem wir die bisherige Art des abendländischen Wissens vom Seienden im Ganzen benennen. Das Gefüge der jeweiligen Wahrheit »über« das Seiende i.G. heißt »Metaphysik«. Ob diese ausgesprochen wird in Sätzen oder nicht, ob das Ausgesprochene sich zum System formt oder nicht, gilt gleich viel. Metaphysik ist jenes Wissen, darin das abendländische geschichtliche Menschentum die Wahrheit der Bezüge zum Seienden i.G. und die Wahrheit über dieses verwahrt. Meta-physik ist in einem ganz wesentlichen Sinne »Physik« — d.h. ein Wissen von der φύσις (έπιστήμη φνσική).
Wenn wir dem Wesen und Begriff der φύσις nachfragen, dann sieht das im Vordergrund so aus wie ein lediglich neugieriges Erkunden der Herkunft der nachmaligen und heutigen Deutung der »Natur«. Bedenken wir aber, daß dieses Grundwort der abendländischen Metaphysik Entscheidungen über die Wahrheit des Seienden in sich birgt, besinnen wir uns darauf, daß heute die Wahrheit über das Seiende i. G. durch und durch fragwürdig geworden, und ahnen wir vollends, daß dabei das Wesen der Wahrheit durchaus unentschieden bleibt, und wissen wir zu all dem, daß dies alles mitgründet in der Geschichte der Wesensdeutung der φύσις, dann stehen wir außerhalb der philosophiehistorischen