im Blick haben beim Schritt zur nächsten. Die μορφή ist nicht »mehr« φύσις, weil sie etwa als »Form« einen »Stoff« knetet und unter sich hat, sondern sie überragt als Gestellung in das Aussehen das Verfügliche (die ὕλη) weil sie die Anwesung der Eignung des Geeigneten ist und damit hinsichtlich der Anwesung ursprünglicher. Nach welcher Hinsicht kommt damit aber zugleich das Wesen der μορφή noch unverhüllter ans Licht? Der folgende Satz legt diese Hinsicht fest:
»Außerdem entsteht ja ein Mensch aus einem Menschen, aber nicht ein Bettgestell aus einem Bettgestell.« (193 b 8—9)
Ist dieser Satz mehr als ein nichtssagender Gemeinplatz? Allerdings, denn schon die Art der Überleitung ἔτι — «außerdem« — deutet den Bezug zum Vorigen, zugleich aber eine »Steigerung« an. Ἔτι γίνεται — wir müßten betonter übersetzen: »außerdem handelt es sich im gemeinten Bereich um die Entstehung (γένεσις), und diese ist bei Mensch und Bettgestell, d. h. bei φύσει ὄντα und ποίονμενα, ›Gewächsen‹ und ›Gemächten‹, verschieden«. (Der Mensch wird hier nur als ζῷον »Lebewesen« genommen, hier, wo es sich um die γένεσις handelt.) Anders gewendet: die μορφή als Gestellung in das Aussehen wird jetzt erst ausdrücklich als γένεσις begriffen. Die γένεσις aber ist jene Art von Bewegtheit, die A. bei der einleitenden Kennzeichnung der κίνησις als μεταβολή durch Aufzählung von Bewegungsarten gerade ausgelassen hat, weil ihr vorbehalten bleibt, das Wesen der φύσις als μορφή auszuzeichnen.
Zwei Arten der Entstehung sind einander gegenübergestellt. Und wir haben Anlaß genug, aus dem verschärften Unterschied beider das Wesen der Ent-stehung herauszusehen; denn jener entscheidende Charakter der μορψή als Bewegtheit, die ἐντελέχεια wurde ja im Hinblick auf die Entstehung eines Tisches vors Auge gelegt. Unversehens jedoch haben wir zugleich das über die Entstehung eines Gemächtes Gesagte auf die μορφή der φύσις übertragen. Wird aber so nicht die φύσις zu einem sich selbst machenden Gemächte mißdeutet? Oder liegt hierin gar