bringt das ek-sistierende Denken seinerseits in seinem Sagen zur Sprache- Diese wird so selbst in die Lichtung des Seins gehoben. Erst so ist die Sprache in jener geheimnisvollen und uns doch stets durchwaltenden Weise, Indem die also voll ins Wesen gebrachte Sprache geschichtlich ist, ist das Sein in das Andenken verwahrt. Die Ek-sistenz bewohnt denkend das Haus des Seins. In all dem ist es so, als sei durch das denkende Sagen gar nichts geschehen.
Soeben hat sich uns jedoch ein Beispiel für dieses unscheinbare Tun des Denkens gezeigt. Indem wir nämlich
die der Sprache zugeschickte Wendung »zur Sprache bringen« eigens denken, nur dies und nichts weiter, indem
wir dies Gedachte als künftig stets zu Denkendes in der Acht des Sagens behalten, haben wir etwas Wesendes
des Seins selbst zur Sprache gebracht.
Das Befremdliche an diesem Denken des Seins ist das Einfache. Gerade dieses hält uns von ihm ab. Denn wir
suchen das Denken, das unter dem Namen »Philosophie« sein weltgeschichtliches Ansehen hat, in der Gestalt
des Ungewöhnlichen, das nur Eingeweihten zugänglich ist. Wir stellen uns das Denken zugleich nach der Art
des wissenschaftlichen Erkennens und seiner Forschungsunternehmen vor. Wir messen das Tun an den
eindrucksvollen und erfolgreichen Leistungen der Praxis. Aber das Tun des Denkens ist weder theoretisch noch
praktisch, noch ist es die Verkoppelung beider Verhaltungsweisen.
Durch sein einfaches Wesen macht sich das Denken des Seins für uns unkenntlich. Wenn wir uns jedoch, mit dem Ungewohnten des Einfachen befreunden, dann befällt uns sogleich eine andere Bedrängnis. Der Verdacht steigt auf, dieses Denken des 193 Seins verfalle der Willkür; denn es kann sich nicht an das Seiende halten. Woher nimmt das Denken sein Maß? Welches ist das Gesetz seines Tuns?
Hier muß die dritte Frage Ihres Briefes gehört werden: comment sauver l'élément d'aventure que comporte toute recherche sans faire de la philosophie une simple aventurière? Nur im Vorbeigehen sei jetzt die Dichtung genannt. Sie steht derselben