hier rücke in einer säkularisierten Welt der Mensch als Urheber des Seins des Seienden an die Stelle Gottes. Daß freilich das Menschenwesen im Spiel ist, duldet keinen Zweifel. Aber das Wesen (verbal) des Menschen, »das Dasein im Menschen« (vgl. Kant und das Problem der Metaphysik, 1. Aufl. 1929, § 43) ist nichts Menschliches. Damit die idea des Menschenwesens in den Rang dessen gelangen kann, was allem Anwesenden schon zum Grunde liegt als die Praesenz, die erst eine »Repräsentation« im Seienden verstattet und dieses so als das Seiende »legitimiert«, muß der Mensch allererst im Sinne eines maßgebenden Zugrundeliegenden vorgestellt sein. Doch maßgebend wofür? Für die Sicherung des Seienden in seinem Sein. In welchem Sinne erscheint »Sein«, wenn es um die Sicherung des Seienden geht? Im Sinne des überall und jederzeit Fest- und d.h. Vorstellbaren. Descartes fand, das Sein also verstehend, die Subjektität des Subiectum im ego cogito des endlichen Menschen. Das Erscheinen der metaphysischen Gestalt des Menschen als Quelle der Sinngebung ist die letzte Folge der Ansetzung des Menschenwesens als des maßgebenden Subiectum. Demzufolge wandelt sich die innere Form der Metaphysik, die in dem beruht, was man die Transzendenz nennen kann. Diese ist innerhalb der Metaphysik aus Wesensgründen mehrdeutig. Wo diese Mehrdeutigkeit nicht beachtet wird, macht sich eine heillose Verwirrung breit, die als das Kennzeichen des heute noch üblichen metaphysischen Vorstellens gelten darf.
Die Transzendenz ist einmal die vom Seienden aus auf das Sein hinübergehende Beziehung zwischen beiden. Transzendenz ist aber zugleich die vom veränderlichen Seienden zu einem ruhenden Seienden führende Beziehung. Transzendenz heißt schließlich, entsprechend dem Gebrauch des Titels »Excellenz«, jenes höchste Seiende selbst, das dann auch »das Sein« genannt wird, woraus sich eine seltsame Vermischung mit der zuerst angeführten Bedeutung ergibt.
Wozu langweile ich Sie mit dem Hinweis auf die heute allzu großzügig gehandhabten, d.h. in ihrer Verschiedenheit und