etwas Durchgängiges zum Vorschein, was das Geschick des Seins vom Anfang bis in seine Vollendung durchgeht. Doch bleibt es schwierig zu sagen, wie diese Durchgängigkeit zu denken sei, wenn sie weder ein Allgemeines ist, das für alle Fälle gilt, noch ein Gesetz, das die Notwendigkeit eines Prozesses im Sinne des Dialektischen sicherstellt.
Worauf es jetzt für unser Vorhaben allein ankommt, ist der Einblick in eine Möglichkeit, die Differenz als Austrag so zu denken, daß deutlicher wird, inwiefern die onto-theologische Verfassung der Metaphysik ihre Wesensherkunft im Austrag hat, der die Geschichte der Metaphysik beginnt, ihre Epochen durchwaltet, jedoch überall als der Austrag verborgen und so vergessen bleibt in einer sich selbst noch entziehenden Vergessenheit(110).
Um den genannten Einblick zu erleichtern, bedenken wir das Sein und in ihm die Differenz(111) und in dieser den Austrag(112) von jener Prägung des Seins her, durch die das Sein sich als Λόγος, als der Grund(113) gelichtet hat. Das Sein zeigt sich in der entbergenden Überkommnis als das Vorliegenlassen des Ankommenden(114), als das Gründen in den mannigfaltigen Weisen des Herund Vorbringens(115)((116)). Das Seiende als solches, die sich in die Unverborgenheit bergende Ankunft ist das Gegründete, das als
(110) Seinsvergessenheit
(111) zunächst nur als
Sein nicht Seiendes
(112) das Zusammengehören beider
(113) vgl. französisch: »fonds« = Grund; Länderei — Vermögen.
fond:
vgl. Descartes, Discours. ed. Gilson p. 15 Z. 6 bâtir dans un fonds —
bâtir sur des fondements, p 14 Z. 3 f.1
[1 René Descartes, Discours de la méthode. Texte et Commentaire par Etienne Gilson. Paris 1947.]
(114) und umgekehrt: das Vorliegenlassen zeigt sich — rein vom Seienden her gesehen — als Überkommnis über dieses —
(115) das Bilden: pilon — her-vor-stoßen — holen
((116)) des ursprünglich gedachten Bildens
Bilden — pilon — hervor stoßen.