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Die Kehre

schickt und je als ein Geschick west und demgemäß sich geschicklich wandelt. Wenn ein Wandel im Sein, d. h. jetzt im Wesen des Gestells, sich ereignet, dann sagt dies keineswegs, die Technik, deren Wesen im Gestell beruht, werde beseitigt. Sie wird weder niedergeschlagen noch gar zerschlagen.

Wenn das Wesen der Technik, das Gestell als die Gefahr im Sein, das Sein selbst ist, dann läßt sich die Technik niemals durch ein bloß auf sich gestelltes menschliches Tun meistern, weder positiv noch negativ. Die Technik, deren Wesen das Sein selbst ist, läßt sich durch den Menschen niemals überwinden hieße doch, der Mensch sei der Herr des Seins.

Weil jedoch das Sein sich als Wesen der Technik in das Gestell geschickt hat, zum Wesen des Seins aber das Menschenwesen gehört, insofern das Wesen des Seins das Menschenwesen braucht, um als Sein nach dem eigenen Wesen inmitten des Seienden gewahrt zu bleiben und so als das Sein zu wesen, deshalb kann das Wesen der Technik nicht ohne die Mithilfe des Menschenwesens in den Wandel seines Geschickes geleitet werden. Dadurch wird indes die Technik nicht menschlich überwunden. Dagegen wird das Wesen der Technik in seine noch verborgene Wahrheit verwunden. Dieses Verwinden ist ähnlich dem, das geschieht, wenn im menschlichen Bereich ein Schmerz verwunden wird. Die Verwindung eines Seinsgeschickes aber, bier und jetzt die Verwindung des Gestells, ereignet sich jedesmal aus der Ankunft eines anderen Geschickes, das sich weder logisch-historisch vorausberechnen noch metaphysisch als Abfolge eines Prozesses der Geschichte konstruieren läßt. Denn nie bestimmt das Geschichtliche oder gar das historisch vorgestellte Geschehen das Geschick, sondem jedesmal ist das Geschehen und das ihm zugewiesene Vorstellen seines Bestandes schon das Geschickliche eines Geschickes des Seins.