ein, die auf das Erschweigen des Schmerzes gestimmt bleibt. Um es zu hören, dürfen wir die sorgfältig gesetzten Satzzeichen weder übersehen, noch gar abändern. Die Strophe fährt fort:
Und leise rührt dich an ein alter Stein:
Wieder erklingt das »leise«, das jeweils in die wesenhaften Bezüge gleiten läßt. Wiederum erscheint »der Stein«, der, wenn hier ein Rechnen erlaubt wäre, an mehr als dreißig Stellen des Irakischen Gedichtes verzeichnet werden könnte. Im Stein verbirgt sich der Schmerz, der, versteinernd, sich in das Verschlossene des Gesteins verwahrt, in dessen Erscheinen die uralte Herkunft aus der stillen Glut der frühesten Frühe leuchtet, die als vorausgehender Anbeginn auf alles Werdende, Wandernde zukommt und ihm die nie einholbare Ankunft seines Wesens zubringt.
Das alte Gestein ist der Schmerz selbst, insofern er erdhaft die Sterblichen anblickt. Der Doppelpunkt nach dem Wort »Stein« am Ende des Verses zeigt an, daß hier der Stein spricht. Der Schmerz selbst hat das Wort. Langher schweigend sagt er den Wanderern, die dem Fremdling folgen, nichts Geringeres als sein eigenes Walten und Währen:
Wahrlich! Ich werde immer bei euch sein.
Diesem Spruch des Schmerzes entgegnen die Wandernden, die dem Frühverstorbenen in das laubige Gezweig nachlauschen, mit den Worten des anschließenden Verses:
O Mund! der durch die Silberweide bebt.
Die ganze Strophe dieser Dichtung entspricht dem Schluß der zweiten Strophe einer anderen, die »An einen Frühverstorbenen «(135) gerichtet ist :