im Sinne der unmittelbaren Gegenwart deckt. Demgemäß gilt es zu beachten: Nicht jedes Anwesen ist notwendig Gegenwart, eine seltsame Sache. Indes finden wir solches Anwesen, nämlich das uns erreichende Angehen, auch in der Gegenwart. Auch in ihr wird Anwesen gereicht.
Wie sollen wir dieses in der Gegenwart, im Gewesen, in der Zukunft spielende Reichen von Anwesen bestimmen? Beruht dieses Reichen darin, daß es uns erreicht, oder erreicht es uns, weil es in sich ein Reichen ist? Letzteres trifft zu. Ankommen, als noch nicht Gegenwart, reicht und erbringt zugleich nicht mehr Gegenwart, das Gewesen, und umgekehrt reicht dieses, das Gewesen, sich Zukunft zu. Der Wechselbezug beider reicht und erbringt zugleich Gegenwart. »Zugleich« sagen wir und sprechen damit dem Sich-einander-Reichen von Zukunft, Gewesen und Gegenwart, d. h. ihrer eigenen Einheit einen Zeitcharakter zu.
Dieses Vorgehen ist offenbar nicht sachgerecht, gesetzt daß wir die jetzt gewiesene Einheit des Reichens und gerade sie »Zeit« nennen müssen. Denn die Zeit ist selber nichts Zeitliches, so wenig wie sie etwas Seiendes ist. Darum bleibt uns verboten zu sagen, Zukunft, Gewesenheit, Gegenwart seien »zugleich« vorhanden. Gleichwohl gehört ihr Einander-sich-zureichen zusammen. Ihre einigende Einheit kann sich nur aus ihrem Eigenen bestimmen, daraus, daß sie einander sich reichen. Doch was reichen sie einander?
Nichts anderes als sich selber und das heißt: das in ihnen gereichte An-wesen. Mit diesem lichtet sich das, was wir den Zeit-Raum nennen. Mit dem Wort »Zeit« meinen wir aber nicht mehr das Nacheinander der Jetztfolge.(5) Demnach besagt Zeit-Raum auch nicht mehr nur den Abstand zwischen zwei Jetztpunkten der gerechneten Zeit, den wir meinen, wenn wir z. B. feststellen: im Zeitraum von 50 Jahren geschah dies und jenes. Zeit-Raum
(5) aber auch nicht nur die ekstatische Zeitlichkeit des Da-seins
die »Zeitlichkeit«rund»Räumlichkeit<< des Da-seins — der Zeit-Raum
vgl. Die Frage nach dem Ding W.S. 1936/56 1962. S. i 1—18 [GA Bd. 41, S. 14-25]
vgl. »Antwort« auf die drei Fragen v. Stambaugh — Gray —