Der Titel nennt den Versuch einer Besinnung, die im Fragen verharrt. Die Fragen sind Wege zu einer Antwort. Sie müßte, falls sie einmal gewährt würde, in einer Verwandlung des Denkens bestehen, nicht in einer Aussage über einen Sachverhalt.
Der folgende Text gehört in einen größeren Zusammenhang. Es ist der seit 1930 immer wieder unternommene Versuch, die Fragestellung von »Sein und Zeit« anfänglicher zu gestalten. Dies bedeutet: den Ansatz der Frage in »Sein und Zeit« einer immanenten Kritik zu unterwerfen. Dadurch muß deutlich werden, inwiefern die kritische Frage, welches die Sache des Denkens sei, notwendig und ständig zum Denken gehört. Demzufolge wird sich der Titel der Aufgabe »Sein und Zeit« ändern.
Wir fragen:
1. Inwiefern ist die Philosophie im gegenwärtigen Zeitalter in ihr Ende eingegangen(3)?
2. Welche Aufgabe bleibt dem Denken am Ende® der Philosophie vorbehalten? (Vgl. S. 74)
1.
Inwiefern ist die Philosophie im gegenwärtigen Zeitalter
in ihr Ende eingegangen?
Philosophie ist Metaphysik. Diese denkt das Seiende im Ganzen — die Welt, den Menschen, Gott—hinsichtlich des Seins, hinsichtlich der Zusammengehörigkeit des Seienden im Sein. Die Metaphysik denkt das Seiende als das Seiende in der Weise des begründenden Vorstellens. Denn das Sein des Seienden hat sich seit dem Beginn der Philosophie und mit ihm als der Grund (ἀρχή, αΐτιον, Prinzip) gezeigt. Der Grund ist jenes, von woher das Seiende als ein solches in seinem Werden, Vergehen und Bleiben als Erkennbares, Behandeltes, Bearbeitetes ist, was es ist und wie es ist. Das Sein bringt dis der Grund das Seiende in sein jeweiliges Anwesen. Der Grund
Was heißt: ins Ende eingehen? Beginn eines langwierigen Ver-endens
Basic Writings p. 431