ANLAGE I.
Sachliche Schwierigkeiten
Übereinstimmung besteht darüber, daß das Seiende im Sinne dessen, was Sie »Welt« nennen, in seiner transzendentalen Konstitution nicht aufgeklärt werden kann durch einen Rückgang auf Seiendes von ebensolcher Seinsart.
Damit aber ist nicht gesagt, das, was den Ort des Transzendentalen ausmacht, sei überhaupt nichts Seiendes — sondern es entspringt gerade das Problem: welches ist die Seinsart des Seienden, in dem sich »Welt« konstituiert? Das ist das zentrale Problem von »Sein und Zeit« — d. h. eine Fundamentalontologie des Daseins. Es gilt zu zeigen, daß die Seinsart des menschlichen Daseins total verschieden ist von der alles anderen Seienden und daß sie als diejenige, die sie ist, gerade in sich die Möglichkeit der transzendentalen Konstitution birgt.
Die transzendentale Konstitution ist eine zentrale Möglichkeit der Existenz des faktischen Selbst. Dieses, der konkrete Mensch ist als solcher — als Seiendes nie eine »weltlich reale Tatsache«, weil der Mensch nie nur vorhanden ist, sondern existiert. Und das »Wundersame« liegt darin, daß die Existenzverfassung des Daseins die transzendentale Konstitution alles Positiven ermöglicht.
Die »einseitigen« Betrachtungen der Somatologie und reinen Psychologie sind nur möglich auf dem Grunde der konkreten Ganzheit des Menschen, die als solche primär die Seinsart des Menschen bestimmt.
Das »rein Seelische« ist eben schon gar nicht im Blick auf die Ontologie des ganzen Menschen erwachsen, d. h. nicht in Absicht auf eine Psychologie — sondern es entspringt von vornherein seit Descartes erkenntnistheoretischen Überlegungen.
Das Konstituierende ist nicht Nichts, also etwas und seiend — obzwar nicht im Sinne des Positiven.
Die Frage nach der Seinsart des Konstituierenden selbst ist nicht zu umgehen.