jenes, was sie als solche bestimmt. Die Frage nach dieser Bestimmung denkt in einen Bereich, der dem Denken der Philosophie, das als das ontologische, transzendentale und dialektische bekannt ist, unzugänglich bleibt.
Mit seiner anderen Sache wird nicht nur das ihr entsprechende Denken ein anderes, auch der Sinn und die Weise der Bestimmung seiner Sache wandelt sich. Je deutlicher wir erfahren, daß die Macht des herausfordernden Stellens und mit ihr die Herrschaft der Bestellbarkeit des Anwesenden ihre eigene Herkunft verstellen, um so bedrängender und zugleich befremdender wird die Frage nach der Bestimmung der Sache des Denkens.
Das Ende der Philosophie ist zweideutig. Einmal bedeutet es die Vollendung eines Denkens, des philosophischen, dem sich das Anwesende im Charakter der Bestellbarkeit zeigt. Zum anderen enthält gerade diese Art der Anwesenheit den Hinweis auf die Macht des herausfordernden Stellens, dessen Bestimmung ein anderes Denken verlangt, dem die Anwesenheit als solche fragwürdig wird. Denn sie bringt noch Ungedachtes mit sich, dessen Eigentümliches sich dem philosophischen Denken entzieht.
Zwar ist das Ungedachte in der Anwesenheit dem philosophischen Denken seit seiner Frühe nicht ganz unbekannt, aber es wird von der Philosophie nicht nur nicht erkannt, sondern sogar in seinem Eigenen verkannt, das heißt umgedeutet im Sinne dessen, was die Philosophie unter dem Titel »Wahrheit« denkt.
Doch laufen wir nicht Gefahr, die Tragweite gerade des griechischen Denkens zu unterschätzen? Wenn Platon die Anwesenheit des Anwesenden in dessen Aussehen (εἶδος, ἰδέα) erblickt, das die Sicht auf das Anwesende als solches gewährt, dann bringt er doch zugleich diese Sicht in Beziehung zum Licht, das überhaupt eine Sicht verstattet. Dies bezeugt, daß er das in der Anwesenheit als solcher Waltende im Blick hat. Er entspricht damit nur einem Grundzug der griechischen Erfahrung des Anwesenden.
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