eigentliche Da, das Gegenwärtigsein des Habenden und des Gehabten«. Das Da ist bezogen auf das Haben, Haben als Haben des Habenden und des Gehabten. Ἕξις bedeutet innerhalb dieses Seinszusammenhanges das eigentliche Gegenwärtigsein des Habens als solchen.
ὅταν γὰρ τὸ μὲν ποιῇ τὸ δὲ ποιῆται, ἔστι ποίησις μεταξύ· οὕτω καὶ τοῦ ἔχοντος ἐσθῆτα καὶ τῆς ἐχομένης ἐσθῆτος ἔστι μεταξὺ ἕξις. ταύτην μὲν οὖν φανερὸν ὅτι οὐκ ἐνδέχεται ἔχειν τὴν ἕξιν· εἰς ἄπειρον γὰρ βαδιεῖται εἰ τοῦ ἐχομένου ἔσται ἔχειν τὴν ἕξιν.10 »Wenn das eine etwas tut, das andere getan wird, so ist das Tun als solches das μεταξύ, das Zwischen. So gibt es auch beim Anhaben eines Kleides ein Zwischen, das Anhaben auf der einen, das angezogene Kleid auf der anderen Seite.« Das Anhaben als solches ist die ἕξις. Dieses Haben ist ein Letztes, es kann seinerseits nicht mehr gehabt werden. Das Haben dieses Habens ist keine neue Seinsbestimmung, sondern einfach das Da, das Gegenwärtigsein. Im Anhaben des Kleides als angezogen ist es eigentlich als angezogen da. Ebenso ist es mit dem Dasein des Kleides. Ein Kleid ist nicht da, wenn es im Schrank hängt, sondern wenn es angezogen ist, ist es bei seinem τέλος. Im Angehabtwerden ist das Kleid, was also das eigentliche Da sowohl des angezogenen wie des getragenen Kleides ausmacht: die ἕξις.
Diese ἕξις charakterisiert Aristoteles ferner als διάθεσις καθ’ ἣν ἢ εὖ ἢ κακῶς διάκειται τὸ διακείμενον, καὶ ἢ καθ᾽ αὑτὸ ἢ πρὸς ἄλλο, οἷον ἡ ὑγίεια ἕξις τις· Διάθεσις γάρ ἐστι τοιαύτη.11 Bezug auf die Seinszusammenhänge, von denen wir handeln: Auf das διακεῖσθαι ist das μεταβάλλειν bezogen, das durch die πάθη vor sich geht. Διακεΐσθαι im Kapitel 19: Haben ist eine τάξις,12 Verteilung der Teile in verschiedenen Hinsichten, eine Verteilung, die den Charakter der θέσις hat,13 also eine gesetzte Verteilung, die nicht ein bloßes zufälliges Zusammengeratensein ist, sondern ein Gesetztsein.
10 Met. Δ 20, 1022 b 5 sqq.
11 Met. Δ 20, 1022 b 10 sqq.
12 Met. Δ 19, 1022 b 1.
"Met. Δ 19, 1022 b 2.