Phänomene aus dem Bereich dessen, was wir als Bewußtsein oder Erlebnis bezeichnen. Es werden bestimmte Erlebnisarten, Akte des Erkennens, des Urteilens, beschrieben; es wird gefragt, wie sie eigentlich aussehen, wie ihre Struktur zu bestimmen ist. Daß das Bewußtsein und die Erlebnisse das nächste Thema waren, ist in der Zeit, d. h. der Geschichte begründet. Von Bedeutung war die deskriptive Psychologie, Dilthey vor allem. Soll über das Erkennen, die verschiedenen Akte des Erlebens usw. etwas ausgemacht werden, so muß man sich darüber verständigen, wie diese Phänomene aussehen. Das schließt eine ganze Kette von Schwierigkeiten in sich. Jedoch liegt das am schwersten zu Bewältigende darin, daß alle diese Gebiete schon eine reiche Bearbeitungsgeschichte hinter sich haben, daß man also an diese Gegenstände nicht frei herankommt, sondern sie immer schon in bestimmten Fragestellungen und Sichtweisen zu Gesicht bekommt. Es liegt so die Notwendigkeit einer ständigen Kritik und Kontrolle vor. Die platonischen Dialoge sind besonders geeignet, in der Lebendigkeit der Rede und Gegenrede solche ständige Kritik und Kontrolle durchzuführen. Wir besprechen den weiteren Entwicklungsgang dieser philosophischen Richtung nicht. Das Entscheidende ist, daß die Phänomenologie wieder die Möglichkeit gegeben hat, im Felde der Philosophie wissenschaftlich zu fragen und zu antworten. Ob sie alle Fragen der Philosophie löst, ist damit noch nicht entschieden. Wenn sie sich recht und die Zeit versteht, wird sie sich zunächst auf die Arbeit beschränken, die Sachen, über die gesprochen werden soll, erst einmal in den Blick und zu einem Verständnis zu bringen. Die Einführung in die Phänomenologie geschieht nicht dadurch, daß man phänomenologische Literatur liest und das, was da ausgemacht wird, sich merkt. Nicht Kenntnisse über Meinungen sind gefordert. So ist die Phänomenologie von vorneherein mißverstanden. Vielmehr muß konkrete Arbeit an den Sachen der Weg sein, auf dem ein Verständnis der Phänomenologie zu gewinnen ist. [7] Es geht nicht darum, auf