sein direkt und ausdrücklich über den σοφός sagt. Diese Methode verfolgt er in I,2.
Zunächst orientiert sich Aristoteles an der komparativischen Weise des Sprechens, die für die alltägliche Rede kennzeichnend ist Darin zeigen sich verschiedene Stufen des Verstehens, die im natürlichen Dasein selbst auftreten und bekannt sind. Im μάλλον und ήττον liegt die Tendenz auf das μάλιστα, und die τέχνη ist bereits μάλλον σοφός als die ἐμπειρία. Die τελείωσις weist also in die Richtung der ἐπιστήμη und des θεωρεῖν. Aristoteles weist nun nach, daß seine Interpretation der σοφία und des θεωρεῖν nichts anderes als die klare, sich selbst zum Verständnis bringende Auslegung des Daseins ist.
Aristoteles hebt fünf verschiedene Stufen des Verstehens heraus, die es im natürlichen Dasein gibt:
1. die κοιναί αίσθήσεις (Met. 1,1; 981b14), die Orientierung über die Welt, die jeder hat,
2. die ἐμπειρία, übersetzt mit »Erfahrung«, das Eingefahrensein in eine bestimmte Hantierung,
3. die τέχνη bzw. den τεχνίτης oder den χειροτέχνης, den Handwerker, der mit der Hand arbeitet, und zwar am Leitfaden des bestimmten Orientiertseins der τέχνη,
4. den αρχιτέκτων, den Bauführer, der nicht selbst am Bau arbeitet und Hand anlegt, sondern der sich lediglich noch in der Auskenntnis bewegt und dessen Hauptaufgabe im Entwerfen des Planes, im Überdenken des εἶδος liegt, — was jedoch noch eine ποίησις ist, da es auf das Herstellen des Hauses zielt,
5. das einfache θεωρεῖν, das betrachtende Herausstellen, wo es nicht mehr auf die χρῆσις ankommt.,
Diese Stufen zeigen jeweils gegenüber der vorherigen ein μάλλον an σοφόν. Bei der Aufzählung der Stufen des Verstehens habe ich mit dem Dasein des Menschen angefangen. Bei Aristoteles ist davor noch das Leben der Tiere angeführt, die auch schon ein »Kleines an Erfahrung« haben4.
4 Met 1,1; 980b26 sq.