Kenntnis vom Werk haben, müssen sich damit begnügen, daß ihnen nicht ganz verborgen ist — διαλανθάνειν: λανθάνειν — ά-ληθές! ob das, was herauskommt, gut ist oder nicht«2. Sie haben ein Urteil nur über das nackte Resultat. Dem ἔμπειρος ist dazu auch das εἶδος nicht mehr verborgen. Obwohl in der ἐμπειρία diese Durchsichtigkeit vorliegt, kommt der Sachzusammenhang als solcher noch nicht in den Blick. — Aus dieser ἐμπειρία kann sich die τέχνη ausbilden.
c) τέχνη.
Die Modifikationen des Verweisungszusammenhangs. Die
Heraushebung des εἶδος.
Wenn-so. Weil-deshalb. τέχνη und ἐμπειρία, καθόλου und καθ' ἕκαστον
γίγνεται δὲ τέχνη ὅταν ἐκ πολλῶν τῆς ἐμπειρίας ἐννοημάτων μία καθόλου
γένηται περὶ τῶν ὁμοίων ὑπόληψις (Met. 1, 1; 981a5 sqq). »Es entsteht die τέχνη, wenn eine ύπόληιμις ... wird, ein bestimmtes Dafürhalten, das zum Gegenstand das καθόλου hat«. In der ἐμπειρία besteht eine Sicherheit über den Verweisungszusammenhang. Wenn sich die ἐμπειρία verfestigt, so bildet sich aus einem vielfachen Hinsehen auf das, worum es sich handelt, eine ύπόληιμις μία καθόλου. Bei den vielen einzelnen Fällen, zu denen man sich in der ἐμπειρία in der Weise des Sobald das — dann das verhalten hat, kommt in der Wiederholung, in der man sich zu ihnen in der Weise des Immer sobald das — dann das verhält, dasselbe und damit das Was zur Abhebung, zum Verständnis (έννοεϊσθαι). Gegenüber dem rein zeitlichen Zusammenhang wird das jeweilige Was aufgedeckt. Das εἶδος ἀφορίζεται (vgl. a1O), »das εἶδος wird abgehoben«, die Sache wird nun κατ᾽ εἶδος ἓν, im Hinblick auf ein sich durchhaltendes, ständig wiederkehrendes Aussehen verstanden. Damit
1 Diese paraphrasierende Übersetzung findet sich in den Vorlesungsnachschriften von H.Jonas, F.Schalk und H.Weiß.