Mannigfaltigkeit von ἀρχαί bzw. eine Struktur dieses ἔν zu Finden, stellt sich für ihn das ἔν der Eleaten so dar, daß bei ihnen diese Grundstruktur noch συγκεχυμένως und noch nicht abgehoben sei. Andere, die noch nicht so weit waren, haben ein bestimmtes Seiendes als ἀρχή genommen und es für das Ganze angesetzt, z.B. Thales das Wasser, Anaximander die Luft4. Sie sahen das, was sich ihnen zunächst bot, als das, was das Seiende durchherrscht, und setzten es als ἀρχή. Diese Geschichte der ἀρχή-Forschung schwebt Aristoteles vor, wenn er den besagten Satz am Anfang der »Physik« ausspricht: ἐκ τῶν καθόλου είς τά καθ᾽ ἕκαστα.
So wird auch positiv verständlich, was Aristoteles sagt: καὶ τοϋτο ἔργον εστίν, ώσπερ έν ταΐς πράξεσι το ποιήσαι ἐκ τῶν έκάστω αγαθών τά δλως αγαθά έκάστω αγαθά, ούτως ἐκ τῶν αύτῷ γνωριμωτέρων τά τῇ φύσει γνώριμα αύτώ γνώριμα (Met. VII,3; 1029b5 sqq). Diese Aufgabe ist dieselbe wie beim Handeln: »So wie es beim 1 landein darauf ankommt, von dem für einen jeweils selbst Guten auszugehen und durch dieses hindurchzugehen zu dem δλως ἀγαθόν, dergestalt, daß durch das Vollbringen des δλως ἀγαθόν zugleich das έκάστω ἀγαθόν vollbracht wird, ebenso muß man beim Erkennen ausgehen von dem, was zunächst für einen selbst das Vertrautere ist, und durch dieses hindurchgehen zu dem τῇ φύσει bzw. δλως γνώριμον, um von diesem wieder zurückzugehen zu dem αύτῷ γνώριμον, so daß dieses von jenem her durchsichtig wird«. Es muß also vom jeweils zunächst Vertrauten zur ἀρχή vorgestoßen und diese so angeeignet werden, daß von dieser Aneignung aus eine eigentliche Aneignung des καθ᾽ ἕκαστον stattfindet, daß die Durchsichtigkeit des Ausgangs selbst gewonnen, aus den ἀρχαί das καθ᾽ ἕκαστον verstanden wird.
Von hier aus verstehen wir erst, was es besagt, daß das καθόλου das eigentliche Thema der τέχνη und der ἐπιστήμη ist.
4 Vgl. Phys. 1,2; 184b17 sq.