steht die Schwierigkeit, daß hier ein daseinsmäßiges Verhalten vorliegt, welches 1. sich zu einem Seienden verhält, das als ἀγαθόν bestimmt ist, und welches doch 2. keine πρᾶξις sein soll, sondern ein θεωρεῖν.
Die Lösung der Schwierigkeit liegt darin, daß Aristoteles betont: »Auch das ἀγαθόν ist eine der Ursachen«, καὶ γὰρ τάγαθόνIvτών αΙτίωνεστίν (vgl. 982b10 sq). Der Grundcharakter des αίτιον besteht aber darin, ἀρχή zu sein, das Letzte, von wo aus ich etwas verstehe: μάλιστα δ᾽ επιστητά τά πρώτα καὶ τά αίτια (982b2). Schon in der ἐμπειρία und τέχνη war die Frage nach dem αίτιον beschlossen. Aber nicht das ist das Wichtigste, daß Aristoteles einfach sagt: das ἀγαθόν ist ein αίτιον, sondern ihm gelang es, zum ersten Mal zu zeigen, daß das ἀγαθόν nichts anderes ist als eine Seinsbestimmung des Seienden, das durch das τέλος bestimmt ist. Sofern ein Seiendes in seinem τέλος fertig geworden ist, ist es so, wie es sich gehört^ tiuDas ἀγαθόν hat zunächst gar keinen Bezug auf α!ϊε_πράξις, sondern esTsVtejne Bestimmung des Seienden, sofern esfertig, voll-standig ist. Dasjenige Seiende, das immer ist, braucht gar nicht erst hergestellt zu werden; es ist immer schon ständig fertig da. Sofern Aristoteles das ἀγαθόν als τέλος — Eertigsein — versteht und das τέλος mit hineinrechnet unter die anderen Ursachen, wie ὕλη, εἶδος, ἀρχή κινήσεως1, gewinnt er zum ersten Mal ein ontologisches Grundverständnis des ἀγαθόν. Wenn man das ἀγαθόν als »Wert« faßt, so ist das ein Widersinn. Der eigentliche Sinn des ἀγαθόν ist vielmehr dieser:
ἀγαθόν
ι
τέλος
ι
πέρας
I
ἀρχή τοῦ όντος.
Met. 1,3; 983a26 sqq.