ser προαίρεσις ist vorweggenommen nichts anderes als die Handlung selbst. Die ἀρχή, mit der die φρόνησις zu tun hat, ist die Handlung selbst. Das τέλος, das in der φρονησις betrachtet wird, ist die Handlung selbst, nämlich die gehandelte Handlung. Wir haben hier bei der φρόνησις ein analoges Verhältnis zur τέχνη, sofern der τεχνίτης in gewisser Weise das εἶδος des Hauses vorwegnimmt. Aber das τέλος ist bei der τέχνη nicht der Baumeister selbst; es ist für den Baumeister selbst und als solchen παρά; er hat es als Baumeister gerade nicht zur Verfügung. Das τέλος qua ἔργον fällt aus der τέχνη heraus. Dagegen wird in der φρόνησις vorweggenommen die Handlung selbst; und das τέλος der Handlung ist selbst nichts anderes als die Handlung selbst, zu der die φρόνησις als προαίρεσις gehört. Dieser ganze Zusammenhang von der ἀρχή bis zum τέλος ist nichts anderes als das volle Sein der Handlung selbst. Dieses volle Sein der Handlung soll durch die φρόνησις aufgedeckt werden.
Der Zusammenhang, wenn wir nun die Struktur der φρόνησις von ihrem ersten Kinsatz her verfolgen, ist dieser: Zwar ist die Handlung als das, wozu ich mich entschließe, vorweggenommen; aber in der Vorwegnahme, in der ἀρχή, sind charakteristischerweise noch nicht gegeben die Umstände und das, was zur Durchführung der Handlung gehört. Vielmehr soll gerade aus dem ständigen Hinblick auf das, wozu ich mich entschlossen habe, die Situation durchsichtig werden. Vom προαιρετόν aus gesehen ist die konkrete Lage des Handelns noch ein ζητούμενον, sie ist verdeckt Met. VII, Kap. 13 kennzeichnet Aristoteles das ζητούμενον als ein λανθάνον (1041a32); das was gesucht ist, ist noch verborgen. Demnach geht es darum, aus dem Hinblick auf die ἀρχή der Handlung die konkrete Lage der Handlung, welche zunächst verborgen ist, aufzudecken und so die Handlung selbst durchsichtig zu machen. Dieses Aufdecken des Verborgenen im Sinne des Durchsichtigmachens der Handlung selbst ist Sache der φρόνησις.
Nun aber ist das τέλος der Handlung die Handlung selbst,