5. Das 5. Moment, das der εὐδαιμονία zugesprochen wird und das die θεωρία der σοφία erfüllt, ist die αυτάρκεια, dasjenige Verhalten des Menschen, das auf sich selbst gestellt istV ἡ τε λεγομένη αυτάρκεια περί την θεωρητική ν μάλιστ' άν εϊη (Eth. Nic. Χ, 7; 1177a27 sq). Aristoteles betont: τῶν μέν πρὸς τό ζήν αναγκαίων καὶ σοφός καὶ δίκαιος καὶ οἱ λοιποί δέονται (vgl. a28 sq). Der Philosoph, genau so wie jeder aridere Mensch, ist angewiesen auf die Dringlichkeiten, die notwendig sind zum Leben. Davon kann er sich nicht losmachen; er kann nur sein, insofern diese ihm zur Verfügung stehen, ό μέν δίκαιος δεΐται πρὸς οος δικαιοπραγήσει καὶ μεθ' ὧν (a30 sq). Darüber hinaus aber »bedarf derjenige, der als Richter gerecht handeln will, der Menschen, gegen die und mit denen er gerecht handeln kann«. Ebenso steht es mit dem Besonnenen, σώφρων, und mit dem Tapferen, ανδρείος. Aber nicht nur diese, sondern alle Seinsmöglichkeiten der πρᾶξις des vorphilosophischen Menschen sind auf das Miteinandersein ihrem Sinee'nach angewiesen. Daher können sie nichjt die eigentlichen Seinsmöglichkeiten des Menschen sein, und dies, obwohl sie je ein ἀγαθόν καθ᾽ αὐτό αίρετόν sind. Aber hier handelt es sich ja gerade um das eigentliche Vorhandensein, Anwesenheit des Lebens. Es handelt sich um die radikal-ontologisch gefaßte Eigentlichkeit des Seins, die selbst die ontologische Basis der faktischen, konkreten Existenz des Menschen ist. Während also die Seinsmöghchkeiten der πρᾶξις auf das Miteinandersein angewiesen sind, ist das reine Betrachten des Immerseins frei von dieser Bindung, ό δέ σοφός κα'ι καθ᾽ αὐτὸν ών δύναται θεωρεῖν, καὶ δαω άν σοφώτερος ή, μάλλον (a32 sq). Der Philosoph, der, dem es rein nur auf das Verstehen, auf das Aufdecken des Seienden ankommt, kann der sein, der er ist, auch wenn und gerade wenn er καθ᾽ αὐτὸν ών, nur bei sich selbst ist. Und je mehr er bei sich selbst ist und nur dem Aufdecken zustrebt, desto weniger bedarf er der Anderen.