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§ 25. Der Vorrang der σοφία und die εύ αιμονία

βέλτιον δ᾽ Ισως συνεργούς Εχων, άλλ' δμως αύταρκέστατος (a34 sq). Vielleicht allerdings ist noch besser, wenn er Gleichstrebende hat, solche, die mit ihm am Werke sind und mit ihm in dieser Haltung verharren. Aber auch dann ist er nur das, was er ist, wenn er jeweils von ihm selbst her die Sachen sieht, wie sie sind. Keiner kann für den Anderen die Sachen sehen, sie aufdecken und so dahaben. Das reine Sehen ist die Sachejles Einzelnen, obzwar gerade der, der für sich sieht, wenn er dasselbe sieht wie die Anderen, mit den Anderen ist, in der Weise des συμφιλοσοφεϊν, des Miteinanderphilosophierens.

6. So ist diese Seinsart des reinen Betrachtens die einzige, die um ihrer selbst willen geliebt werden kann, δόξαι τ' ὄν αύτη μόνη δι" αὑτήν άγαπάσθαΓ ουδέν γὰρ άπ' αυτής γίνεται παρά τό θεωρήσαι, άπό δέ τῶν πρακτικών ἡ πλεϊον ἡ έλαττον περιποιούμεθα παρά τήν πράξιν (bl sqq). Denn in dieser Seinsart des reinen Betrachtens bewerkstelligen wir nichts anderes mehr, sehen wir uns nach nichts anderem mehr um, wie wir es in der πρᾶξις tun, in der es immer auf etwas anderes ankommt. So ist denn diese Seinsart dadurch gekennzeichnet, daß sie έν τῇ σχολή έσην (vgl. b4), »in der Muße ist«, d.h. im reinen Verweilen, im echten Gegenwärtigsein-bei.)

7. ist diese Art des menschlichen Daseins erst eine egfate, wenn sie λαβοϋσα μήκος βίου τέλειον (b24): ἡ τελεία δή εὐδαιμονία αύτη ὂν εΐη άνθρωπου, λαβοϋσα μήκος βίου τέλειον (b24 sq). Sie ist erst eine echte, »wenn sie eine vollendete Länge des Lebens ergriffen hat«, wenn sie sich in der Tat auf die ganze Dauer der menschlichen Existenz) erstreckt, wenn diese Verhaltensart die menschliche Existenz also nicht nur zuweilen bestimmt, sondern sich als die eigentliche durchhält. Denn das Immersein, welches das Thema dieser Verhaltung ist, zeichnet sich ständig vor, so daß auch die Gegenwart des Daseins bei ihm als eine ständige, sich durchhaltende bestimmt ist. Darin liegt die eigentümliche Tendenz derAnmessung des menschlichen Daseins hinsichtlich seines Zeitlichseins an das Immersein der Welt Dieses sich Aufhalten beim Immersein, das θεωρεῖν, soll nicht

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