EINLEITUNG


DIE VORBEREITUNG DES GESPRÄCHS1
(»SOPHISTES« 216a-219a)



§ 36. Erste Anzeige des Themas und der Methode des Dialogs. Einführung des ξένος aus Elea Die Grundthesen des Parmeni­des. θεός ελεγκτικός? Die Göttlichkeit der Philosophie. Thema des Dialogs: Der Philosoph Methode: δια κρίνει ν τό γένος. Der Boden des διακρίνειν: das nächste Sich Zeigen (φάντασμα,) und die populäre Meinung: φιλόσοφοι - πολιτικοί - σοφισταί - μανικοί


Die Vorbereitung des Gesprächs hat die Aufgabe, wenn wir den Inhalt ganz schematisch aufteilen, einmal das Thema festzule­gen: was der Philosoph sei, zweitens die Methode. Das Gespräch beginnt damit, daß Theodorus einen Fremden zu Sokrates bringt, zusammen mit Theätet. Theodorus ist schon Teilnehmer eines Gesprächs gewesen, nämlich des gerade vor­ausgegangenen, des »Theätet«. Er wird dort (»Theätet« 143b8) bezeichnet als γεωμέτρης. Theodorus war der Lehrer Platos in der Mathematik. Er stammt aus Kyrene aus Nordafrika. Dieser Theodorus kommt zusammen mit Theätet, einem jüngeren Philosophen, zu Sokrates κατά τήν χθες όμολογίαν (216a1), »ge­mäß der gestrigen Verabredung«. Damit wird Bezug genommen auf den Dialog »Theätet«. Theodorus bringt einen ξένος mit, einen Fremdling. Das Gespräch beginnt damit, daß Theodorus diesen Fremdling dem Sokrates vorstellt. Wir erfahren dabei 1. τό μέν γένος έξ" "Ελέας (a2 sq), daß dieser ξένος aus Elea stammt, 2. έταΐρονδέ τών άμφΐ Παρμενίδη ν καί Ζήνωνα (a3 sq), daß er Genosse und Gefährte der Schüler um Parmenides und Zenon ist, was seine geistig-wissenschaftliche Herkunft kennzeichnet,


1 Überschrift in der Hs. Heideggers.


Martin Heidegger (GA 19) Platon Sophistes p. 323