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Einleitung

Hinsicht ihrer möglichen Quantifizierung und quantitativen Vergleichung, was die Grundlage des Messens ist. Raum und Zeit — qualitativ total verschieden und doch beide zahlenmäßig bestimmbar und die Zeit auf Weg über raumlich-zeitliche Beziehungen. Wie das möglich und wie ihr Zusammenhang überhaupt möglich? Was die Verkoppelung von Raum und Zeit besagt — all das stellt vor neue Probleme.

Bereich reiner Bewegungen, Ortsveranderungen; abgeblendet die Welt der Dinge, wie [sie] sich zunächst gibt. Sinnesqualitat, Sinnlichkeit. Sein und Schein. Was ist das eigentlich Reale und was besagt Realitat? Und wenn nicht einfach ablesbar und in Ubereinstimmung zu bringen, welches erst auf dem Wege einer verwickelten Reihung, die scheinbar gar nicht am Seiendem orientiert ist, sondern eigenlaufig nach eigenen Regeln folgt, um dann ein Resultat zu ergeben, das auf reale physische Verhaltnisse interpretiert wird — was heißt dann hier Wahrheit?

Entdeckung der Natur stellt die Kosmologie als Aufgabe der metaphysica specialis vor neue Probleme. Seinsverfassung der Natur — Idee einer Natur überhaupt und zugleich die Erklärung der Natur. Das nur möglich, weil diese Entdeckung nicht ein bloßes Beischleppen von neuen Tatsachen war, sondern vor allem und im Grunde philosophisch metaphysische Erkenntnis, wenngleich nicht explizit und zum Austrag gebracht.


b) Die neue Bedeutung der Mathematik


Mit der neuen Bedeutung und Funktion der Mathematik wuchs ihre eigene Kraft und entwickelte sich über Euklid und Apollonius hinaus mit dem nächsten Ziel auf die analytische Geometrie, d. h. die algebraische Beherrschung der reinen Raumbeziehungen, damit aber die zahlenmäßige Beherrschung des Raumlichen selbst. Der analytisch algebraische Begriff der Koordinaten; diese als Zahlen x y z. Grundlage der Meßbarkeit des physischen Seins.

1. Diese neuen Leistungen der Mathematik geben ihr einen Vorrang vor allen Wissenschaften.