EINLEITUNG
1. Vom herkömmlichen Begriff der Logik
Der Ausdruck ›Logik‹ ist die Abkürzung des griechischen λογική; zu ergänzen ist dabei επιστήμη: Wissenschaft, die vom λόγος handelt. Λόγος bedeutet hier soviel wie Rede, und zwar im Sinne von Aussage, Prädikation; diese besteht darin, etwas von etwas auszusagen: der Körper ist schwer, das Dreieck ist gleichseitig, Kant starb im Jahre 1804, ›König‹ ist ein Substantivum, die Natur ist vorhanden. Solche Aussagen geben einem Bestimmen von etwas als etwas, einer determinatio, Ausdruck. Dieses Bestimmen nennen wir Denken. Logik, die Wissenschaft vom λόγος, ist demnach Wissenschaft vom Denken. Das denkende Bestimmen ist aber als Bestimmen von etwas als etwas immer zugleich eine Bestimmung über . . .: Etwas, nämlich z.B. der Körper, wird als etwas, ζ. B. als schwer, bestimmt. Die ›Beziehung‹: etwas (ausgesagt) von etwas, die Prädikation, ist in sich zugleich bezogen auf ein Seiendes, darüber in diesen Bestimmungen eine Bestimmung gegeben wird. Das Worüber ist das Seiende selbst. Das Wovon ist dieses Worüber als Gegenstand der Prädikation. Es geht also um die gliedernde Aufdeckung und Bestimmung des Seienden selbst, was wir so darstellen könnten:
Seiner eigenen Tendenz nach sucht das so verstandene Bestimmen sich anzumessen an das, worüber die Aussage ergeht. Diese Anmessung an das, worüber die Bestimmung und Aussage ergeht, die adaequatio, kennzeichnet das, was wir allgemein mit Wahrheit der Aussage meinen. Der λόγος kann angemessen