sehen gehört. Vielleicht ist das Kind nur Kind, weil es in einem metaphysischen Sinne etwas ist, was wir Erwachsenen überhaupt nicht mehr begreifen.
Freilich sprechen wir auch von einem Spiel der Tiere und nehmen das zum Beleg, daß das Spiel etwas dem biologischen Dasein Zugehöriges sei, dem Kind zukomme, dem Erwachsenen aber fehle. Diese Argumentation beruht auf einem verkehrten Schluß, sofern sie voraussetzt, daß das, was wir Spielen der Tiere nennen, identisch mit dem sei, was wir Spielen des Kindes nennen. Andererseits wenn es möglich wäre, ein Spielen des Tieres aufzuweisen, so wäre das nur der Beweis dafür, daß Spiel ein weiteres Phänomen ist und daß es seine Gründe haben muß, wenn die sogenannten Erwachsenen nicht mehr spielen im Sinne der Spiele der Kinder, gleichwohl aber sich einen Ersatz schaffen. Das bisher Gesagte sei nur ein Hinweis auf die ontischen Bezirke, in denen wir gemeinhin von Spiel sprechen.
a) Das In-der-Welt-sein als ursprüngliches Spiel der Transzendenz
Daß wir vom »Spiel des Lebens« sprechen, ist nicht nur eine Redewendung; andererseits müssen wir uns davor hüten, einfach in das bloße Wort etwas hinein zu deuten. Es gilt vielmehr, dessen Sein zu klären, dabei die sachlichen Phänomene selbst zu fassen, darauf wir stoßen, und sie gleichsam mit dem zusammenhalten, was wir mit »Welt« meinen.
Spiel besagt einmal das Spielen in der Weise, daß wir damit das Vollziehen des Spiels meinen; zweitens das Spiel als das Ganze einer Regelung, gemäß dem ein Spielen sich vollzieht. Aber das Spiel als Spielen ist eben nicht nur das Befolgen von Spielregeln, ein Verhalten danach. Damit treffen wir das Wesen des Spiels nicht. Im Spiel gehören Spielregel und Spieler nicht nur unmittelbar zusammen, sondern im Spiel liegt mehr: Es ist von vornherein etwas Ursprünglicheres. Wir sagen roh: eine gewisse Freude am Spiel; aber nicht nur an ihm, sondern im