In der Weltanschauung als Haltung wird das „In-derWelt-sein als solches wesentlicher. Das Dasein ergreift selbst seine Möglichkeiten des Verhaltens zum Seienden im Ganzen. Das Transzendieren wird ausdrücklich. In der Weltanschauung als Haltung ist ein ausdrückliches Transzendieren, d.h. aber nach früherem: Philosophieren. Mit dem Geschehen und der Ausbildung der Weltanschauung als Haltung geschieht das Philosophieren. Also ist Philosophieren das Ausbilden der Weltanschauung als Haltung, Haltung die philosophische Weltanschauung.
§43. Zum inneren Verhältnis von Weltanschauung als Haltung und Philosophie
a) Zur Problematik dieses Verhältnisses
Unser Problem ist das Verhältnis von Weltanschauung und Philosophie, genauer die Bestimmung dieser durch jene. Im Anschluß an eine allgemeine Klärung des Wesens, das sich als zum In-der-Welt-sein gehörig herausstellte, gingen wir dazu über, zwei Grundformen der Weltanschauung herauszuarbeiten: Bergung und Haltung. Als Eigentümlichkeit der letzteren bekundete sich ein Vorrang des Daseins. Dieser Vorrang ist zunächst gegeben auf Grund der Auseinandersetzung mit dem Seienden, die zum Wesen der Haltung gehört. Bei der Kennzeichnung dieser Auseinandersetzung habe ich darauf hingewiesen, daß alles Erkennnen in seiner Grundtendenz auf ein Beherrschen, ein Herrwerden über abzielt, und daß damit die Notwendigkeit der Durchforschung des Seienden auf seine Gesetzlichkeit gegeben ist. Aber das hat mit Pragmatismus nichts zu tun, der Wahrsein gleichsetzt dem Nutzeffekt. Nicht dieser, sondern das Seiende selbst in seinem Was und Wie entscheidet über die Wahrheit der Erkenntnis. Aber das Seiende kann das nur, wenn es daraufhin befragt wird, und dieses Fragen, zur Rede stellen