§ 27. Abschließende Charakteristik des Sichlangweilens bei
etwas:
Die Eigentümlichkeit des ihr zugehörigen Zeitvertreibs als
das Aufsteigen des Langweilenden aus dem Dasein selbst
Doch wir wollen an unserem Weg festhalten und durch die wachsend vertiefte Auslegung der Langeweile gerade erst die Zeitlichkeit des Daseins und damit dieses selbst in seinem Grunde aufhellen.
Die jetzige Interpretation ist möglich geworden durch eine vergleichende Abhebung zweier Formen der Langeweile, des Gelangweiltwerdens von ... und des Sichlangweilens bei ... Von der letzteren sagten wir, sie sei die tiefere. Es ergab sich auch eine gewandelte Form der bei den Strukturmomente, der Leergelassenheit und der Hingehaltenheit.
Aufgrund der jetzt gegebenen Auslegung des Sichlangweilens bei ... verstehen wir nun auch erst recht die Eigentümlichkeit des zugehörigen Zeitvertreibes, der dieser Lange*-eile zugeordnet ist. Wir sagten, der Zeitvertreib in dem Sichlangweilen bei ... hat nicht diesen abgehackten und unruhigen Charakter der ersten Form, sondern er ist mit dem ganzen Mitmachen der Einladung identisch und ist demgemäß eigentümlich unauffällig. Der Zeitvertreib geht als solcher gegen die Langeweile an. Diese Langeweile aber breitet sich aus von dem gekennzeichneten Langweilenden her. Das ist das stehende und uns stellende und zugleich loslassende Jetzt. Dieses stehende Jetzt steht während der Einladung, ist dieses Während selbst. Das Langweilende als solches ist demnach in dieser merkwürdigen Unfaßlichkeit hindurchgebreitet durch das ganze Währen der Einladung. Der Zeitvertreib muß dem entsprechen. Er vertreibt in der Tat die Zeit, das stehende Jetzt. Er treibt es an — nicht das zögernde, damit es schneller geht, sondern das stehende, vertreibt es, diese stehende Zeit, das Während, in dem wir in diesem Abend aufgehen. Der Zeitvertreib treibt das Langweilende weg. Weil das Langweilende das