gehören? Wenn wir selbst zu diesem Gleichgültiggewordenen mitgehören, dann ist es doch gerade gleichgültig, ob wir ausgefüllt oder leergelassen sind. Leergelassenheit ist doch immer nur da möglich, wo ein Anspruch auf Erfüllung, wo die Notwendigkeit einer Fülle besteht, und ist nicht Gleichgültigkeit der Leere. Wenn aber das Seiende im Ganzen in der Gleichgültigkeit steht, dann ist eben alles, auch dieses Leergelassensein, gleichgültig, d. h. unmöglich. Gewiß, und gerade deshalb sagen wir auch: es ist einem langweilig; nicht mir als mir, aber doch einem, und d. h. einem als diesem bestimmten Da-sein. Aber diese Bestimmtheit des Daseins hängt nicht zusammen mit der Ichlichkeit, die wir so kennen. Die Gleichgültigkeit des Seienden im Ganzen offenbart sich für das Da-sein, aber für es als solches. Das sagt: Das Dasein fmdet sich durch diese Langeweile gerade vor das Seiende im Ganzen gestellt, sofern in dieser Langeweile das Seiende, das uns umgibt, keine Möglichkeit des Tuns und keine Möglichkeit des Lassens mehr bietet. Es versagt sich im Ganzen hinsichtlich dieser Möglichkeiten. Es versagt sich so einem Dasein, das als solches inmitten dieses Seienden im Ganzen zu ihm sich verhält — zu ihm, zum Seienden im Ganzen, das sich jetzt versagt — sich verhalten muß, wenn anders es sein soll als das, was es ist. Das Dasein fmdet sich so ausgeliefert an das sich im Ganzen versagende Seiende.
Die Leergelassenheit in dieser dritten Form der Langeweile ist die Ausgeliefertheit des Daseins an das sich im Ganzen versagende Seiende. In diesem ›es ist einem langweilig‹ finden wir uns — als Dasein — irgendwie ganz im Stich gelassen, nicht nur von diesem oder jenem Seienden nicht beschäftigt, nicht nur von uns selbst in dieser oder jener Hinsicht stehengelassen, sondern im Ganzen. Das Dasein hängt nur noch zwischen dem im Ganzen sich versagenden Seienden. Die Leere ist nicht ein Loch zwischen Ausgefülltem, sondern betrifft das ganze Seiende und ist gleichwohl nicht das Nichts.