Weniger im Unterschied zu dem Mehr, zum Reichtum, über den die Bezüge des menschlichen Daseins verfügen. Die Biene z. B. hat ihren Bienenstock, die Waben, die Blüten, die sie absucht, die anderen Bienen ihres Volkes. Die Bienenwelt ist beschränkt auf ein bestimmtes Gebiet und fest in ihrem Umfang. Entsprechend steht es mit der Welt des Frosches, der Welt des Buchfinken usf. Aber nicht nur ist die Welt jedes einzelnen Tieres im Umfang beschränkt, sondern auch in der Art der Eindringlichkeit in das, was dem Tier zugänglich ist. Die Arbeitsbiene kennt die Blüten, die sie besucht, deren Farbe und Duft, aber sie kennt nicht die Staubgefäße dieser Blüten als Staubgefäße, sie kennt nicht die Wurzeln der Pflanze, sie kennt nicht so etwas wie die Zahl der Staubgefäße und Blätter. Demgegenüber ist die Welt des Menschen reich, größer an Umfang, weitergehend an Eindringlichkeit, ständig nicht nur umfänglich vermehrbar (man braucht nur Seiendes hinzuzubringen), sondern auch hinsichtlich der Eindringlichkeit mehr und mehr zu durchdringen. Daher kann dieser Bezug zur Welt, wie ihn der Mensch besitzt, so charakterisiert werden, daß wir von der Vermehrbarkeit dessen sprechen, wozu sich der Mensch verhält, und daß wir daher von der Weltbildung sprechen.
Wenn wir uns den Unterschied: weltarm — weltbildend in dieser Form näherbringen, dann ergibt sich dieser Unterschied als ein Gradunterschied der Stufen der Vollkommenheit im Besitz des jeweils zugänglichen Seienden. Wir entnehmen hieraus auch schon den Begriff von Welt: Welt bedeutet zunächst die Summe des zugänglichen Seienden, sei es für das Tier oder für den Menschen, veränderlich nach Umfang und Tiefe der Durchdringung. Das >weltarm< ist zugleich geringwertiger gegenüber dem >weltbildend< als dem Höherwertigen. Das ist so eindeutig, daß weiter nicht darüber zu reden ist. Diese überlegungen sind selbstverständlich, längst geläufig, so sehr, daß man nicht versteht, was davon Aufhebens zu machen sei, und was dieser Unterschied beitragen soll etwa
The Fundamental Concepts of Metaphysics p. 193