das in irgendeiner Weise das Sein angeht, ins Unbestimmte. Die hier versuchte »Einführung in die Metaphysik« behält diese verworrene Sachlage der »Seinsfrage« im Blick.
»Seinsfrage« meint nach der geläufigen Deutung: Fragen nach dem Seienden als solchem (Metaphysik). »Seinsfrage« heißt jedoch von »Sein und Zeit« her gedacht: Fragen nach dem Sein als solchem. Diese Bedeutung des Titels ist auch die sachlich und sprachlich gemäße; denn die »Seinsfrage« im Sinne der metaphysischen Frage nach dem Seienden als solchem fragt gerade nicht thematisch nach dem Sein. Dieses bleibt vergessen.
Doch entsprechend zweideutig wie der Titel »Seinsfrage« ist die Rede von der »Seinsvergessenheit«. Man versichert mit gutem Recht, die Metaphysik frage doch nach dem Sein des Seienden; deshalb sei es eine offenkundige Torheit, der Metaphysik [15] eine Seinsvergessenheit vorzurechnen.
Denken wir jedoch die Seinsfrage im Sinne der Frage nach dem Sein als solchem, dann wird jedem Mitdenkenden klar, daß der Metaphysik das Sein als solches gerade verborgen, in der Vergessenheit bleibt, und dies so entschieden, daß die Vergessenheit des Seins, die selber in die Vergessenheit fällt, der unbekannte, aber ständige Anstoß für das metaphysische Fragen ist.
Wählt man für die Behandlung der »Seinsfrage« im unbestimmten Sinne den Titel »Metaphysik«, dann bleibt die Überschrift dieser Vorlesung zweideutig. Denn es sieht zunächst so aus, als hielte sich das Fragen im Gesichtskreis des Seienden als solchen, während es mit dem ersten Satz schon aus diesem Bezirk wegstrebt, um einen anderen Bereich fragenderweise in den Blick zu bringen. Die Überschrift der Vorlesung ist denn auch bewußt zweideutig.
Die Grundfrage der Vorlesung ist anderer Art als die Leitfrage der Metaphysik. Die Vorlesung frägt im Ausgang von »Sein und Zeit« nach der »Erschlossenheit von Sein« (Sein und Zeit S. 21 f. und 37 f.). Erschlossenheit besagt: Aufgeschlossenheit