»Physik« zu einer näheren Bestimmung nicht mehr höher steigen. So bleibt ihr nur der Weg: vom Allgemeinen weg zum besonderen Seienden. Dadurch wird auch die Leere des Seinsbegriffes aufgefüllt, nämlich vom Seienden her. Nun zeigt aber die Anweisimg: »weg vom Sein und hin zum besonderen Seienden«, daß sie ihrer selbst spottet und nicht weiß wie.
Denn das viel berufene besondere Seiende kann sich als ein solches uns nur eröffnen, wenn wir und je nach dem wir schon im vorhinein das Sein in seinem Wesen verstehen.
Dieses Wesen hat sich schon gelichtet. Aber noch verbleibt es im Fraglosen.
Jetzt erinnern wir uns an die zu Beginn gestellte Frage: Ist das »Sein« nur ein leeres Wort? Oder ist das Sein und das Fragen der Seinsfrage das Schicksal der geistigen Geschichte des Abendlandes?
Ist das Sein nur ein letzter Rauch einer verdunstenden Realität, dergegenüber das einzige Verhalten bleibt, sie völlig in eine Gleichgültigkeit verdunsten zu lassen? Oder ist das Sein das Fragwürdigste ?
So fragend, vollziehen wir den entscheidenden Schritt von einer gleichgültigen Tatsache und der vermeintlichen Bedeutungsleere des Wortes »Sein« zum fragwürdigsten Geschehnis, daß das Sein notwendig in unserem Verstehen sich eröffnet.
Die anscheinend unerschütterliche bloße Tatsache, auf die sich die Metaphysik blindlings beruft, ist erschüttert.
§31. Die Auszeichnung des Wortes »Sein« gegenüber
allen Worten vom »Seienden«: die wesentlichere
Angewiesenheit von Sein und Wort aufeinander
Bisher haben wir in der Frage nach dem Sein vornehmlich das Wort nach Wortform und Bedeutung zu fassen versucht. Nun hat sich gezeigt : Die Frage nach dem Sein ist keine Angelegenheit der Grammatik und Etymologie. Wenn wir jetzt gleich-