durch die Philosophie (vgl. S. 297). In »Die Philosophie im tragischen Zeitalter der Griechen« (1873) -Heraklits Einfluß.
Objektivität, ob-iectum. ἀντικείμενον. Bei der Vorstellung ist das Vorgestellte das Objekt, der Gegenstand. In der Scholastik ist das Objektive das, was wir heute Subjektiv nennen, das in sich Vorstellen. Ein Buch, das für uns heute objektiv da ist, war für die Scholastik subjektiv das ὑποκείμενον. Bei Descartes ist das Ich als erstes vorhanden. Das Ich ist das Subjektum. Alles, was nicht zu diesem Subjekt-Ich gehört, ist das Objektive. Objektivität ist eine Bestimmung des Subjekts bei Nietzsche. (Wir sprechen vom objektiven Menschen, der das Vermögen besitzt zu begreifen, zu werten usw.) Bei Kant: Einheit derjenigen Bestimmungen, die ein Objekt zu einem Objekt macht. Er nennt das die Kategorien. Diese Bestimmungen aber gehören bei Kant zum Subjektiven.
6. II. 39
Objektivität, Wahrheit, Gerechtigkeit. Leben, zu diesem Verhältnis entwickelt es sich. Wahrheit unter dem Titel der Objektivität. Entspringt die Objektivität aus der Gerechtigkeit? Muß sich daher der Mensch seinem Wesen nach nach der Gerechtigkeit getrieben fühlen? Bildet der Mensch sich die Gerechtigkeit ein? und damit die Objektivität als etwas Selbstverständliches ansieht. Kant: Nicht ob, sondern wie sind Zusammenhänge möglich. Synthetische Urteile (a priori). Formel, die ein Objekt zum Objekt machen. Bei Nietzsche Vermischung der drei Begriffe Objektivität. Es gibt nicht ein Subjekt an sich oder ein Objekt an sich. Es ist immer eine Beziehung zwischen Objekt und Subjekt und zwar zuerst da. Erst innerhalb dieser Beziehung ist etwas als subjektiv oder objektiv bestimmbar. Nietzsche: Objektivität und Gerechtigkeit haben nichts miteinander zu tun.